Homöopathie Sommer Journal

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Sommerlandschaften. Menschen mit Heuschnupfen trauen sich im Sommer kaum, die geschlossenen Räume zu verlassen. Dies war uns Anlass genug, interessante Artikel zu den möglichen Beschwerden im Sommer zusammenzustellen. Wichtig waren uns die Fragen, wie Sie zu Ihrer Gesunderhaltung beitragen können, was bei der Selbstbehandlung wichtig ist und wann der Facharzt aufgesucht werden sollte. In dieser Ausgabe haben wir für Sie alle wichtigen Mittel der Homöopathie und Naturheilkunde zusammengestellt, die zur Anwendung kommen können. In diesem Sinne wünschen Ihnen gute Gesundheit Jeanette Delembre und das „Homöopathie Journal“ Team Endlich ist er da, der Sommer. Tage voller Sonnenschein, blauer Himmel, Wärme, Baden, lange warme Abende genießen, Lebensfreude pur! Die Stimmung steigt, wenn wir nur daran denken. Wer möchte sich vorstellen, dass es auch mal nicht so perfekt sei, kleine und größere gesundheitliche Beschwerden unser Wohlbefinden beeinträchtigen könnten? Schon Wilhelm Busch war der Mei- nung: „Fortuna lächelt, doch sie mag nur ungern voll beglücken: Schenkt sie uns einen Sommertag, so schenkt sie uns auch Mücken.“ Wer kennt es nicht? Juckende Insek- tenstiche hindern uns, Sommerabende unbeschwert zu genießen. Schon ein leichter Quallen-Kontakt kann die Freude am Baden im Meer verleiden, und eine Sommergrippe lässt uns das Bett hüten. Stellen sich bei Reisen noch Reiseübel- keit, Verdauungsbeschwerden oder eine Nackensteifigkeit durch Zugluft ein, lässt sich die Sommerzeit nur mit Einschränkungen und Entbehrungen genießen. Wenn es blüht, die Pollen fliegen, hört man es niesen und schniefen. Brennen- de, juckende Augen begleiten häufig die Beschwerden und trüben die Sicht auf HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 3

IMPRESSUM HERAUSGEBER Homöopathie TV Jeanette Delembre Tel.: 02162 / 817 20 40 Fax: 02162 / 817 20 50 info@homoeopathie-tv.com www.homoeopathie-tv.com REDAKTION Jeanette Delembre AUTOREN Dr. med. Sigrun Imhäuser Dr.rer.nat. Gabriele Mecklenbrauck Dr. med. Joachim Mayer-Brix Dr. med. Michael Schreiner Anja Kraus, Heilpraktikerin Beatrix Szabo, Heilpraktikerin Brigitte Baltscheit, Heilpraktikerin Elisabeth Scheerer, Heilpraktikerin Gudrun Thielmann, Heilpraktikerin Edith Rothermel, Heilpraktikerin Markus Dankesreiter, Dipl. phys., HP LEKTORAT Dr. Jens Behnke FOTOS wikipedia.com pixabay.com GRAFIK, LAYOUT, SATZ Natasha Mashyanova HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 5

Sonnenbrand Vorbeugen ist besser als Heilen In der heutigen Zivilisationsgesellschaft verbringen viele von uns einen Großteil ihrer Zeit in geschlossenen Räumen, was dazu beiträgt, dass unsere Haut nicht mehr an die Sonne gewöhnt ist. Ge- wöhnen Sie daher Ihre Haut erst einmal langsam an die Sonne. Hierfür eignen sich die Vormittags- und Spätnachmit- tagsstunden, in denen die Sonnenein- strahlung nicht so stark ist. Sonne und Wind Angenehm kühler Wind lässt die Hitze erträglicher werden. Er täuscht aber über die Intensität der Sonneneinstrahlung hinweg. Nicht selten führt das zu hefti- gem Sonnenbrand, den man meist erst dann bemerkt, wenn es zu spät ist. Die Haut ist stark gerötet und glühend heiß. Ein leichter Sonnenbrand klingt meist nach acht Stunden ab. Bei starken Beschwerden können ho- möopathische Mittel unterstützen, um den Juckreiz oder das Brennen der Haut zu mildern. Der Sonnenbrand (Dermatitis solaris) Sonnenbrand ist eine akute Entzündung der Haut. Die typischen Symptome der Verbrennung Grad I sind eine Rötung der Haut, mit Brennen und Jucken. Hier ist eine Selbstbehandlung möglich. Die Symptome beginnen etwa 8 Stunden nach dem Sonnenbad, erreichen ihren Höhepunkt nach ca. 1 – 1 ½ Tagen und verschwinden nach etwa 1-2 Wochen wieder. In dieser Zeit hat sich die Haut meist geschält, und darunter kommt die weiße, empfindliche Haut hervor. Einen leichten Sonnenbrand können Sie äußerlich mit Cremes, Gels oder Salben behandeln. Eine erste Linderung gibt auch ein Gemisch aus Olivenöl und Zitronensaft, beide Pflanzen wachsen in heißen Ländern und besitzen pflegende Öle. Auch Essigumschläge können bei einem Sonnenbrand und leichten Ver- brennungen lindern und kühlen. Grad II bezeichnet eine beginnende Blasenbildung der Haut und Grad III die Zerstörung der obersten Hautschicht. Bei diesen Anzeichen sollten Sie ihre Haut unbedingt von einem Facharzt versorgen lassen. Je nach Stärke der Verbrennung können auch Narben Altersflecken oder Pigmentflecken entstehen. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 7

Homöopathische Mittel bei Sonnenbrand und Sonnenstich Diese homöopathischen Mittel können bei einem Sonnenbrand den Juckreiz und das Brennen der Haut mildern: Belladonna (Tollkirsche) Belladonna kann sowohl bei Sonnen- stich als auch bei einem Sonnenbrand angezeigt sein. Bei Sonnenbrand vom Typ Grad I, mit starker Rötung der Haut. Bereits leichter Hautkontakt löst starke Schmerzen aus und der Betroffene kann auch erweiterte Pupillen und hohes Fieber haben. Häufig besteht starker Durst. Bryonia (Zaunrübe) Bei Sonnenbrand vom Typ Grad I, mit Hautrötung ohne Blasen kann Bryonia hilfreich sein. Die Betroffenen reagieren sehr gereizt, empfinden einen starken Berührungsschmerz und haben ein gro- ßes Bedürfnis nach Ruhe. Pulsatilla (Küchenschelle) Bei Sonnenbrand ersten Grades: Der Betroffene beklagt sich, weint leicht, sucht Nähe und Trost. Auffallend ist hier die Durstlosigkeit. Das Befinden bessert sich bei Bewegung und im Freien. Cantharis (Spanische Fliege) Bei fortgeschrittenen Sonnenbrand, Grad II: Die Haut reagiert mit Blasen- bildung und starkem Brennen. Kaltes Wasser verschafft keine Erleichterung. Der Betroffene ist unruhig und gereizt. Cantharis kann bei allen Arten von Verbrennungen und Verbrühungen ein geeignetes Mittel sein. Causticum (Ätzkalk) Dieses Mittel ist ebenso bei einem Sonnenbrand zweiten Grades angezeigt. Causticum kann entlasten, wenn die schmerzenden Blasen über längere Zeit bestehen, nur schwer oder gar nicht ab- heilen und fast verheilte Wunden wieder aufbrechen. Lachesis Auch dieses Mittel kann bei Verbren- nungen zweiten Grades hilfreich sein. Die Blasen sind bläulich-dunkel und es besteh eine starke Berührungsempfind- lichkeit der Haut. Die Empfindlichkeit kann so stark sein, dass der Betroffene keine Kleidung auf der geschädigten Haut verträgt. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 9

Homöopathische Mittel bei Sonnenstich Folge von Sonnenstich (Kopfschmerz oder Schwäche) angewendet werden. In schweren Fällen mit Kreislaufproble- men können Arsen, Glonoinum, Carbo Vegetabilis, Gelsemium oder Veratrum album angezeigt sein. Bitte ziehen Sie dann Fachkräfte hinzu, da Kreislaufpro- bleme nicht ohne fachliche Unterstüt- zung begleitet werden sollten. Verordnung: Sie können die Mittel, je nachdem was Sie in ihrer Hausapotheke mit sich führen, zwischen D 6, D12 bis C 30 drei Globulis alle 15 Minuten geben, bis die Beschwerden besser werden. Wenn die Beschwerden besser sind, pausieren. Wenn die Beschwerden wiederkommen, das Mittel seltener wiederholen. Bei allen Unsicherheiten suchen Sie bit- te einen Arzt auf, damit Verwechslungen mit heftigeren ähnlichen Erkrankungen ausgeschlossen werden können. Mit etwas Aufmerksamkeit und Gesund- heitsfürsorge, bereits vor dem Urlaub, können Sie so gut und unbeschwert die Sommerferien genießen. Aconitum (Blauer Eisenhut) Die Symptome setzen plötzlich und heftig ein. Die Haut ist trocken und der Betroffene ist unruhig und ängstlich. Das Gesicht ist rot und wird beim Auf- richten blass. Belladonna auch bei Belladonna können die Symp- tome plötzlich und heftig einsetzen. Auf- fällig sind die stark erweiterten Pupillen, ein roter heißer Kopf, mit pulsierenden Adern, hämmernden Kopfschmerzen, die sich bei leichter Erschütterung ver- schlimmern. Gelsemium Sonnenstich mit Schwäche, Benommen- heit und Schläfrigkeit, Zittern, Nacken- kopfschmerzen. Glonoinum Heftige, berstende Kopfschmerzen, bei eher blassem Gesicht, voller Puls. Veratrum album (Weißer Nieswurz) Sonnenstich mit Übelkeit, Erbrechen, kaltem Schweiß auf der Stirn, Schwäche und Kollaps. Trotz großer Schwäche macht die innere Unruhe dem Betroffenen ein Stillsitzen oder Liegen unmöglich. Die Nasenspitze ist eiskalt. Natrium Carbonicum Bei Schwäche durch Sommerhitze und nach langen Anstrengungen, nicht gern an der frischen Luft, Erschöpfung nach geringer Anstrengung. Das Mittel kann auch bei anhaltenden Beschwerden in 10 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

HOMÖOPATHIE BEI SOMMERBESCHWERDEN Text: Dr.rer.nat. Gabriele Mecklenbrauck, Heilpraktikerin, Ulm www.mecklenbrauck-ulm.de An erster Stelle bei vielen Urlaubsreisen stehen Verdauungsprobleme. Wer von Ihnen hat nicht schon mal auf Grund veränderter Kost oder anderer Gewohn- heiten mit Verstopfung oder Durchfall zu kämpfen gehabt? Besonders auf Rundreisen kann das unglaublich quälend sein. In südlichen Ländern kommen dann noch unbekannte exotische Gewürze hinzu oder einfach mehr Keime, die in warmen Gefilden besser überleben. Bei großer Hitze, zum Beispiel ein Tag am Meer in der Sonne oder eine Besichtigung antiker Ausgrabungen im Süden, macht häufig der Kreislauf nicht mehr mit. Wenn dann noch ein Hautausschlag durch Quallen-Kontakt oder eine Chlorallergie, ein steifer Nacken und eine Neuralgie durch Zugluft hinzukommen, können folgende homöopathische Mittel bei akuten Beschwerden angewendet werden. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 11

Durchfall auf Reisen Okuobaka Dieses Mittel sollte in keiner Reise- apotheke fehlen. Hier verwendet man niedrige Potenzen D2 bis D6, Bei Durchfällen nach oppulenten Mahlzeiten 3 Globuli. Die noch darin enthaltenen Gerbstoffe der Rinde des Okuobakabau- mes wirken entzündungshemmend, an- tibakteriell und entgiftend. Aus diesem Grund eignet sich Okuobaka hervorra- gend zur Vorbeugung von Durchfaller- krankungen bei Reisen in subtropische und tropische Länder. Bei den folgenden Mitteln empfehle ich die Potenz D12, 3- bis 4-mal täglich 3 Globuli, solange die Beschwerden dauern. Nux vomica die Brechnuss, wird bei Durchfall und Verstopfung nach schweren ungewohn- ten Mahlzeiten und zu viel Alkohol angewendet. Der Betroffene leidet unter Blähbauch. Wärmeanwendungen bessern, alles Kalte verschlimmert die Beschwerden. Aloe vera Dieses Mittel eignet sich bei starkem Blähbauch mit Völlegefühl, wenn der Stuhl sehr dünnflüssig ist und der Be- troffene unter starker Schwäche leidet. Die Beschwerden treten vor allem an heißen feuchten Sommertagen auf, häu- fig morgens in aller Frühe. Besserung bringen kalte Anwendungen. Arsenicum album Der Durchfall beginnt nach dem Verzehr von kalten Speisen und Getränken. Arsen ist außerdem das Hauptmittel für Magen-Darm-Beschwerden nach dem Genuss verdorbener Speisen. Der Be- troffene leidet zusätzlich unter brennen- den Magen- und Darmschmerzen und ekelt sich vor allen Speisen. Er verlangt nach Wärme. 12 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

Kreislaufbeschwerden bei großer Hitze Veratrum album Der Betroffene leidet unter großer Schwäche mit Schwindel und Übelkeit, ihm kann plötzlich schwarz vor den Augen werden. Dies ist immer das Akutmittel der ersten Wahl. Carbo vegetabilis Hilft bei Schwindel, Kopfschmerzen bei großer Hitze und bei Flüssigkeitsverlust (zu wenig getrunken, geschwitzt). Die Symptome beginnen nach schwerem fetten Essen. Die Haut fühlt sich kalt an, Aufstoßen erleichtert. Bryonia Die Beschwerden beginnen nach starker Anstrengung (körperliche Arbeit, Wan- derungen) in der Hitze. Der Patient hat heftige Kopfschmerzen, heiße Haut und starken Durst. Liegen und Ruhe bessern die Beschwerden. Gelsemium Ist ein Mittel bei Kreislaufbeschwerden mit Schwindel, Mattigkeit, Zittern und Schwächegefühl. Die Betroffenen leiden unter Benommenheit im Kopf, haben keinen Durst und heiße, trockene Haut. Hautausschlag bei Quallen- kontakt und Chlorallergie Hier einige kurze praktische Tipps zur homöopathischen Behandlung bei Haut- ausschlägen nach dem Baden. Diese können durch Allergien gegen Chlor oder andere Zusätze im Swimmingpool ausgelöst werden oder durch den Kon- takt mit einer Feuerqualle. Bitte beach- ten Sie bei der Auswahl der homöopathi- schen Arznei die Symptome. Apis (Honigbiene) Die Symptome zeigen sich plötzlich. Es treten viele eng nebeneinanderliegende brennende oder juckende mit Flüssigkeit gefüllte Quaddeln auf. Die Haut ist blass rot, geschwollen und berührungsemp- findlich. Die Kühlung der Quaddeln bessert die Beschwerden. Belladonna (Tollkirsche) Auch hier beginnen die Symptome plötzlich mit flächigem tiefrotem Aus- schlag, der heiß und trocken ist. Der Hautausschlag ist umgeben von weißer, trockener Haut und brennt. Urtica urens (Brennnessel) Hier zeigen sich heiße Flecken und juckende Bläschen, gefüllt mit hellem Sekret, auf geschwollener Haut mit ei- nem Taubheitsgefühl. Das Reiben dieser Stellen verbessert das Jucken. Ledum (Sumpfporst) ist angezeigt bei roten Flecken auf geschwollener Haut, mit flüchtigem, heftigem Jucken, das durch Kratzen erst- mal besser, danach aber schlimmer wird. Kaltes Wasser bessert den Juckreiz. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 13

Steifer Nacken, Neuralgie durch Zugluft, Klimaanlage Sollten Sie unterwegs im Flugzeug, Bus, Auto oder im Hotelzimmer durch Zugluft beziehungsweise die Klimaanla- ge einen steifen Nacken bekommen oder sogar heftige neuralgische Schmerzen, können die folgenden Mittel angewendet werden. Bitte beachten Sie dabei vor allem, ob die linke oder rechte Seite betroffen ist und ob Bewegung bessert oder verschlechtert. Mezereum (Seidelbast) Wenn heftige neuralgische Schmerzen nach Zugluft v.a. im Gesicht, den Ohren und bis zu den Zähnen ausstrahlen, ver- bessert Wärme. Bryonia (Zaunrübe) ist ein Mittel bei steifem Nacken, wenn die linke Seite betroffen ist. Die Schmer- zen nehmen bei Bewegung zu. Die Sym- ptome beginnen morgens durch falsches Liegen oder durch Zugluft. Chelidonium (Schöllkraut) ist ein Mittel bei steifem Nacken, wenn die rechte Seite betroffen ist. Durch kalte Luft können auch Neuralgien auf der rechten Seite auftreten. Rhus toxicodendron (Giftsumach) Dieses Mittel kann bei Steifheit im Nacken und ziehenden Schmerzen, nach Anstrengung oder Durchnässung angewendet werden. Kalte Luft ver- schlimmert, Bewegung und fester Druck verbessern die Beschwerden. Cocculus (Kokkelskörner) Wenn Schulter- und Nackensteifigkeit den ganzen Rücken herunterziehen und ein Schwindel- und Schwächegefühl sich zeigen, könnte Cocculus das Mittel der Wahl sein. Sollten diese Mittel bei Ihnen keine Lin- derung verschaffen, bedeutet das, dass sie nicht genau zu Ihnen und Ihren Be- schwerden passen. Dann sollten Sie sich einen klassischen Homöopathen Ihres 14 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

kurz nach dem Frühstück muss die ganze Gruppe auf Frau B. warten. Sie hat Durchfall und bleibt zu Hause. Am nächsten Tag dasselbe. Der ganze Aus- flug nach Pompeji ist verdorben, da Frau B. nur auf der Suche nach einer Toilette ist. Was ist los? Kohletabletten helfen nicht, auch sonst nichts aus der mitge- führten Reiseapotheke, wie zum Beispiel Nux vomica, Cuprum oder Ipecahuanha. Ihr fällt ein, dass sie dieses Phänomen schon von früheren Reisen kennt. Sie hat es aber immer auf das veränderte Essen geschoben. Diesmal wird im Urlaub selber gekocht. Nach der Rückkehr aus Italien (kaum zu Hause, sind die Beschwerden wie weggeblasen) kommt sie zu mir zu einer klassisch homöopa- thischen Behandlung. Bei der nächsten Reise möchte sie sich nicht wieder so quälen müssen. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 15 Vertrauens suchen, damit Sie gemeinsam das passende Mittel finden können. Als Naturwissenschaftlerin - ich habe in Hochenergiephysik promoviert - hat mir die Homöopathie so sehr geholfen, dass ich Heilpraktikerin und klassische Ho- möopathin wurde. „Klassisch“ bedeutet, dass für den Patienten ein Einzelmittel heraussucht wird, das genau zum gesam- ten individuellen Beschwerdebild passt. Manchmal sind es hartnäckige, immer wieder auftretende Beschwerden. Im Folgenden berichte ich anhand eines Beispiels aus meiner Praxis, wie akute Beschwerden, die im Sommer auf einer Urlaubsreise begannen, zunächst akut behandelt wurden. Erst mit einer konsti- tutionell homöopathischen Behandlung ließen sich die Beschwerden aber lang- fristig beheben. Chronischer Durchfall auf Urlaubsreisen Frau B. (60 Jahre) macht mit ihrem Mann und ein paar Freunden eine Kulturreise nach Neapel. Am 1. Tag

Ich entschied mich bei Frau B. für Ignatia, die Ignazbohne, eine tropische Schlingpflanze. Frau B. nahm einmalig 3 Globuli Ignatia in einer hohen Potenz. Hier ist mit Sicherheit kein einziges Molekül der Ausgangssubstanz mehr enthalten. Der nächste Urlaub von Frau B. verläuft völlig unbeschwert. Sie ist mit einer Freundin ein paar Tage in Lissabon. Sicherheitshalber nimmt sie Ignatia mit, falls doch Beschwerden auftreten sollten. Es gibt aber überhaupt kein Problem! Manchmal ist es unfassbar, was 3 kleine Globuli bewirken können. Die Migräne, der Husten und der merkwürdige Durch- fall sind kein Thema mehr. Ganz wichtig zu erwähnen ist, dass das Konstituti- onsmitten von Frau B., also Ignatia, bei körperlichen und seelischen Problemen in jeweils der passenden Potenz weiter- hin stets eine sehr gute Hilfe ist. Akutmittel können bei akuten Beschwer- den hilfreich sein, eine dauerhafte Lösung sind sie nicht. Also brauchen wir ein ausführliches Gespräch, so dass ich Frau B. richtig kennenlernen kann. Alle gegenwärtigen gesundheitlichen Probleme, solche aus der Vergangenheit, Krankheiten in der Familie, psychische Belastungen, Vorlieben und Abneigun- gen kommen zur Sprache. Nur so lässt sich ein genau zu dieser Person passen- des homöopathisches Konstitutionsmit- tel finden. Dazu braucht man die genaue Kenntnis der verschiedenen Arzneien, ein gutes Einfühlungsvermögen für den Men- schen, den man behandelt, und viel Erfahrung. Das kann nur ein ausgebilde- ter Homöopath. Bei Frau B. kommen noch einige auf- fällige körperliche Symptome hinzu: Ein immer wieder auftretender trocke- ner, abendlicher oder morgendlicher Husten ohne Befund, migräneartige Kopfschmerzen ca. alle 4 Wochen und Rückenschmerzen (es gab bereits zwei Bandscheibenvorfälle). Alles wird schlimmer beziehungsweise tritt auf, wenn es seelische Belastun- gen gibt, und die gibt es immer wieder. Frau B. führt eine sehr schwierige Ehe, sie und ihr Mann haben sich nach 30 Jahren auseinandergelebt. Bei jedem Urlaub hofft sie jedoch auf glückliche unbeschwerte Tage wie früher und auf Annäherung an ihren Mann, den sie noch immer liebt. 16 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

Homöopathie bei Reiseübelkeit Text: Beatrix Szabo, Heilpraktikerin, Regensburg www.homoeopathieschule-Regensburg.de „Puh, ist mir übel. Reisen, mit dem Schiff oder im Flugzeug geht leider überhaupt nicht. Und selbst Autofahren...“. Nun auch noch das! Als würde es nicht reichen, dass man schon genug mit Staus und Langeweile beim Autofahren zu tun hat. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden häufig unter der Reisekrankheit (Kinetose). Zu den häufigsten Formen der Reisekrankheit zählen die Seekrankheit, die Flugkrankheit Übelkeit beim Auto- und Zugfahren. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 17

Wasser, Cola, Pfefferminzpastillen, Ing- wer, Tees mit Minze, Artischocke oder Schafgarbe können helfen. Entspannend wirkt auch eine Akkupressurmassage. Dabei legt man zwei Finger auf die In- nenseite des Handgelenks und massiert die Stelle ungefähr eine Minute lang kreisförmig. Die Ursache befindet sich nicht wie oft vermutet im Magen-Darm-Trakt, sondern im menschlichen Gehirn. Durch zwei widersprüchliche Sinneseindrü- cke – einerseits Stillstand, zum Beispiel der geschlossene ruhige Raum in der Schiffskabine, anderseits die Bewegung des Schiffes, gerät das Gehirn unter Stress und meldet Gefahr. Bei dieser Art der Fehlanpassung nimmt das Auge also die Ruhe unter Deck wahr und das Gleichgewichtsorgans und die Sensoren der Muskulatur melden Bewe- gung und Schwanken. Dabei kommt es zu einer Ausschüttung von Botenstoffen unter anderem Histamin, die den Brech- reiz im Gehirn stimulieren. Diese Reize „erinnern“ das Gehirn an Trunkenheit oder Vergiftungen und sind meist besonders heftig, wenn der Blick nach unten gerichtet wird, um etwas zu lesen oder anzuschauen. Es gibt sowohl einige naturheilkundliche als auch homöopathische Anwendun- gen, die sich gut zur Selbstbehandlung eignen. Worauf Sie vor Reiseantritt achten sollten Bitte verzichten Sie auf Alkohol, fettige, schwer verdauliche Nahrung und Kaffee. Treten Sie die Reise aber ebenso wenig mit leerem Magen an. Beim Fahren in Bahn oder Bus nicht entgegen der Fahrtrichtung sitzen, und im Schiff sollten Sie möglichst eine Kabine mit Fenster nutzen. Neben umsichtigem Fahren verschafft kühle, frische Luft oft Erleichterung. 18 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

Eine Auswahl homöopathischer Arzneimittel COCCULUS Ist das erste Mittel an das man denkt, wenn einem beim Reisen mit Auto oder Schiff übel oder schwindelig wird. Der Betroffene kann nur liegen, weil er entweder zu schwach ist oder die Beschwerden sich beim Aufrichten verschlechtern. Durch den Geruch von Speisen kann sich die Übelkeit bis zum Erbrechen ausweiten. PETROLEUM Genau wie Cocculus wird dieses Arz- neimittel bei Reiseübelkeit mit Schwä- che eingesetzt. Oft begleiten Blässe, Kaltschweißigkeit oder ein Kältegefühl im Bauch die Übelkeit. Der Betroffene kann nur erhöht liegen, was ebenso wie Essen seine Beschwer- den verbessern kann. Dazu werden häufig Schwere und Schwindel im Hin- terkopf empfunden. TABACUM Auch dieses Arzneimittel zeigt gute Wir- kung, besonders wenn kalter Schweiß auf Stirn und Gesicht vorhanden sind. Die Beschwerden, die mit starkem Schwindel einhergehen, werden durch frische Luft, Ruhen mit geschlossenen Augen und Entblößen des Bauches gebessert. SANICULA Ein nicht so bekanntes Arzneimittel bei Reiseübelkeit ist Sanicula. Der Schwin- del verschlechtert sich nach dem Auf- richten aus gebückter Haltung und wird schlechter durch Dunkelheit. Es besteht häufig heftiger Schweiß an Nacken und Hinterkopf. Der Patient trinkt häufig kleine Mengen, aber das Getrunkene wird erbrochen, sobald es den Magen erreicht. Manchmal ist ein Wundheits- gefühl im Magen vorhanden. Der ganze HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 19

Bauch ist aufgetrieben und empfindlich auf Druck und jegliche Erschütterung. Der Patient, der dieses Arzneimittel braucht, verspürt Besserung durch frische Luft und Wärme. Auch wenn sich die Reisekrankheit gut zur Selbstbehandlung eignet, ist die Unter- scheidung der Arzneimittel nicht immer ganz leicht, ähneln sich die Symptome doch bei manchen der hier vorgestellten Arzneimittel sehr. Wie Sie in der Graphik sehen können, gibt es weitaus mehr Arznei- mittel bei Reisekrankheit, als hier vorge- stellt werden können. So ist zum Beispiel Sepia neben der Rei- sekrankheit vor allem dann hilfreich, wenn das Pfortadersystem betroffen und ein Ge- fühl der Senkung der Eingeweide besteht, oder Hepar sulfuris, wenn zusätzlich eine allgemeine Überempfindlichkeit, heftig stechende Schmerzen und große Kälteemp- findlichkeit bestehen. Bei Borax hingegen besteht kein Schwindel durch das Fahren mit der Bahn, aber Übel- keit. Außerdem eine große Ängstlichkeit zu fallen und vor Abwärtsbewegungen. Phos- phorus ist ein weiteres Arzneimittel, an das man denken kann, wenn neben der Reise- übelkeit viel Erbrechen besteht, das sich dadurch auszeichnet, dass Speisen und Getränke erbrochen werden, wenn sie schon einen Moment im Magen „warm“ geworden sind. Wenn sich mit den hier vorgeschlagenen Arzneimitteln nicht der gewünschte Erfolg einstellt, sollten Sie einen Klassi- schen Homöopathen konsultieren. Dosierung Für die Dosierung wählen Sie möglichst eine C-30-Potenz und lassen davon 3 Globuli im Mund zergehen. Wenn es nach einer Verbesserung der Beschwer- den zu einer erneuten Verschlechterung kommt, dann lösen Sie 4 Globuli in einem Glas Wasser (etwa 100 ml) auf und nehmen davon nach kräftigem Umrühren einen Teelöffel ein. Haben Sie in Ihrer Hausapotheke ausschließ- lich D-Potenzen, dann nehmen Sie davon 3 Globuli ein und wiederholen dann die Gabe, wenn es wieder zu einer Verschlechterung kommen sollte, beziehungsweise wenn noch ein Teil der Beschwerden vorhanden ist. 20 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

Heuschnupfen Text: Dr. med. Michael Schreiner, HNO Arzt, Allergologe, Gräfing www. hno-gräfelfing.de Was ist eine Allergie? Eine allergische Reaktion tritt immer dann auf, wenn der Körper mit einer Substanz in Berührung kommt, gegen die das Immun- system Abwehrmechanismen entwickelt hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Substanz dem Körper tatsächlich schaden kann, wie zum Beispiel Umweltgifte, oder ob die Substanz ganz harmlos ist, wie zum Beispiel Blüten¬pollen. Wie entsteht eine Allergie? Die genauen Vorgänge kennt man nicht; sicher ist, dass zum Entstehen einer Al- lergie bestimmte erbliche Voraussetzun- gen vorhanden sein können. So finden sich in vielen Familien über Generatio- nen Patienten zum Beispiel mit Heu- schnupfen oder Milchschorf. Aber auch gewisse Hormone, wie sie zum Bei- spiel in der Schwangerschaft vermehrt vorkommen, können zum Entstehen einer Allergie beitragen. Die neuesten Forschungen deuten darauf hin, dass auch eine gestörte Darmflora ein weiterer Auslöser von Allergien sein kann. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 21

Was kann man gegen eine Allergie tun? In vielen Fällen reicht es, wenn man die auslösende Substanz, zum Beispiel Katzenhaare bei Katzenhaarallergien oder bestimmte Nahrungsmittel bei Nahrungsmittelallergien, meidet. Ist dies nicht möglich, wie im Falle der Pollenal- lergie, gibt es verschiedene Therapiefor- men, um die allergischen Reaktionen zu unterdrücken oder abzumildern bezie- hungsweise zu beseitigen. Welche Therapien sind möglich? Schnelle Linderung der Symptome verschaffen homöopathische Arzneien, wenn sie nach dem Ähnlichkeitsprinzip verordnet werden (s.u.). In der akuten Phase kann man zum Beispiel beim Heuschnupfen chemische Medikamente einnehmen, die die allergische Reaktion unterdrücken oder abmildern sollen, (zum Beispiel in Form von Nasensprays 22 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal oder Tabletten mit Antihistamin- Wir- kung. Später dann kann man eine sogenannte „Spezifische Immunthera- pie“ (Desensibilisierung) durchführen, bei der im Verlauf von drei Jahren den Patienten die Substanz unter die Haut gespritzt wird, auf die sie allergisch sind. Man gewöhnt also gleichsam den Körper an die jeweilige Substanz. Oft wirken Antihistaminika nur bedingt, und eine Desensibilisierung verspricht nur wenigen Erfolg. Wer seinem Heuschnupfen alternativ zu Leibe rücken will, den kann die klas- sische Homöopathie unterstützen. In der Heuschnupfensaison helfen akute homöopathische Arzneimittel dabei, das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Eine dauerhafte Lösung kann die Therapie mit einem homöopa- thischen Konstitutionsmittel bieten.

an den ersten Blumen riecht. Die Augen sind gereizt und gerötet. Eigentümlich ist, dass seine Beschwerden an der fri- schen Luft, also draußen, besser werden! Nach einer Gabe Allium cepa D6 sind seine Symptome rasch besser geworden. Die Besserung im Freien ist ein Schlüs- selsymptom für dieses Arzneimittel. Seine 2 Jahre ältere Schwester hat ein anderes Beschwerdebild. Bei ihr sind die Augen besonders betroffen: Sie tränen oft, und die Tränenflüssigkeit ist scharf und fast ätzend. Sie ist sehr lichtemp- findlich und muss bei Sonnenlicht oft blinzeln. Die Augenlider sind oft ge- schwollen, die Nase läuft nur wenig, und wenn, dann ist das Nasensekret mild. Ihr hat Euphrasia D6 rasch Linderung ver- schafft. Scharfer Tränenfluss mit mildem Nasensekret bestimmten hier die Wahl des homöopathischen Mittels. Homöopathie bei Heuschnupfen Bei der Auswahl der homöopathischen Arznei richtet man sich nach den Krank- heitszeichen. So gibt es einige, die einen starken Juckreiz der Nase mit heftigem Niesen haben, anderen tränen eher die Augen, und die Nase ist weniger betrof- fen. Deshalb ist es wichtig, zunächst erst einmal die eigenen Beschwerden zu er- fassen. Um zu einem schnellen Ergebnis zu kommen, haben sich die folgenden Symptome sehr bewährt: • Bei der Nase sind es: Niesen - Fließ- schnupfen - Verstopfung - Juckreiz • bei den Augen: Tränenfluss - Schwel- lung und Rötung - Juckreiz • bei der Atmung differenzieren wir zwischen: Husten und Asthma • Daneben spielen die sogenannten Modalitäten eine große Rolle. Diese geben an, in welcher Situation es den Betroffenen besser oder schlechter geht. Also ob zum Beispiel frische Luft den Niesreiz bessert, oder Wärme den Tränenfluss verschlimmert. • Dazu ziehen wir natürlich noch den Juckreiz im Gaumen und dem Rachen hinzu. Hierzu ein Beispiel Der 5-jährige Peter leidet an Heuschnup- fen; er hat eine sogenannte Frühblüher- Allergie. Bereits im Februar, wenn die ersten Haselnusspollen fliegen, beginnen seine Beschwerden. Die Nase läuft, und das Sekret ist scharf und wundmachend. Besonders empfindlich ist er, wenn er HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 23

HÄUFIGES NIESEN Natrium chloratum Mehrmaliges Niesen, dem dann ein mil- der Fließschnupfen folgt. Der Geruch- und Geschmackssinn ist vermindert bis nicht mehr vorhanden. Sabadilla Heftiger Juckreiz und krampfartige Niesattacken (10x und mehr), Augen- tränen nach Niesen, bald ist das eine, bald das andere Nasenloch verstopft; heftiger Fließschnupfen mit brennender und wunder Nase, sehr empfindlich auf Gerüche (Blumen aber auch zum Beispiel Knoblauch), Schnupfen durch Rosenduft. JUCKREIZ Arundo Heftiger Juckreiz in den Nasenlöchern und der Nase mit Geruchsverlust; Nie- sen mit spärlichem Schleim; reichlich Speichelfluss während des Schnupfens, in den Augen haben die Betroffenen Juckreiz und Brennen, ebenso wie im Gaumen; selbst die ganze Haut kann brennen und jucken, die Symptome sind im Freien besser. LAUFENDE NASE ODER VERSTOPFUNG Allium cepa Scharfer Fließschnupfen aus der Nase, der in frischer Luft besser wird. Milder Tränenfluss; Husten durch gereizten Kehlkopf. Sanguinaria Die Nase ist extrem empfindlich auf Ro- senduft; dies kann bis zum asthmatischen Anfall führen. Die rechte Nase ist viel mehr verstopft als die linke; aus ihr läuft ein wässriger Schleim. Der Geruchs- und Geschmacksinn ist verloren, die Nase brennt und ist innen wund. Sinapis nigra Die linke Nase ist öfter verstopft als die rechte; die Verstopfung wechselt. Das Niesen tritt besonders nachts auf oder wenn man sich hinlegt. Es gibt einen Schleimfluss in die hinteren Nasenab- schnitte mit einem Kältegefühl, wohin- gegen der Rest der Nase eher brennt und ein Wundheitsgefühl hat. Brennende Schleimhautreizung der oberen Atemwege mit Trockenheit und lauten Hustenanfälle mit bellender Ausatmung. Beim Hinlegen wird das Asthma besser. Besonders bei Gräser-Allergie. Wyethia In der Nase leiden die Heuschnupfen- kranken an einem heftigen Juckreiz insbesondere in den hinteren Nasenab- schnitten am Übergang in den Rachen. Sie haben ständig die Empfindung als stecke etwas in der Nase, Schnupfen durch Geruch von Rosen. Sticta pulmonaria In der Nase ein Kribbelgefühl mit Niesen; Stockschnupfen mit ständiger Neigung, die Nase zu schnäuzen. Völlegefühl an der Nasenwurzel, krampfhafter trockener Reizhusten bis zum Asthma, der durch Hinlegen besser wird, alle Schleimhäute sind trocken („Ledergaumen“). 24 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

TRÄNENDE AUGEN Euphrasia Die Augen jucken und brennen, weil die Tränenflüssigkeit scharf und wundma- chend ist. Oft sind sie gerötet und die Augenlider geschwollen. Es besteht eine große Lichtempfindlichkeit, weswe- gen die Betroffenen oft blinzeln. Der Schleimfluss aus der Nase ist eher mild. Galphimia glauca Alles fließt, ist wohl die beste Charak- terisierung dieses Mittels: Wässriger Sekret Fluss aus Nase mit Jucken und Niesen; Verstopfung der Nase; Augenju- cken und -tränen mit Rötung der Lider; erschwerte Atmung. Alle homöopathischen Arzneimittel verordnen wir in der C6 oder D6 als Tropfen oder Globuli. Der Heuschnup- fenpatient nimmt jeweils 3 Globuli oder 5 Tropfen so oft ein, bis er eine Besse- rung verspürt. Studien mit Bauernhofkindern zeigen, dass diese weniger an Allergien und Autoimmunerkrankungen leiden, beson- ders jene Kinder, die sich häufig im Stall aufhalten und Rohmilch trinken. Quelle: The Lancet (Medizinisches Fach-Journal) HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 25

Insektenstiche in der Homöopathie Text: Brigitte Baltscheit, Heilpraktikerin, Alterkülz Homöopathische Behandlungsmöglichkeiten bei Insektenstichen In der Homöopathie wird das passende Arzneimittel über die Ähnlichkeit der ausgelösten Symptome herausgesucht. Wie bei den verschiedenen Insektenstichen und – bissen bereits beschrieben, erzeugen beispielsweise Bienenstiche in den meisten Fällen eine andere Symptomatik als der Stich von Stechmücken. Trotzdem kann im individuellen Fall ein Mensch auch auf einen Bienenstich allergisch reagieren, ein anderer eher auf Stechmücken. Hilfreich ist das Mittel, das dem Beschwerdebild nach dem/den Insektenstichen am ähnlichsten ist, unabhängig davon, welches Insekt gestochen oder gebissen hat. 26 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

Die häuﬁgsten Insektenarten in unseren Breitengraden Wespen - Echte Schlupfwespen (Ichneumonidae) besitzen einen kurzen, kräftigen Bohrer, den sie auch als Waffe benutzen können, der jedoch die Haut in der Regel nicht durchdringen kann. In seltenen Fällen spürt man beim Stich einen starken Schmerz, der nicht lange anhält. In der Regel entsteht keine Schwellung. Das Gift wirkt für Insekten lähmend. Beim Menschen kann es allergische Reaktio- nen auslösen. Hornissen (Vespa crabo) besitzen in ihrem Stachel ein Gift, das schon bei dem ersten Stich einen ana- phylaktischen Schock hervorrufen kann, da es stark toxisch ist. Bienen (Ape) Nur die Weibchen besitzen den Stachel und sind in ihrer Funktion als Wächter- biene vor dem Flugloch aggressiv. Der Bienenstachel bleibt beim Stich in der menschlichen Haut stecken und pumpt das Gift weiter in die Haut. Durch das Fremdeiweis des Bienengifts kommt es zu schmerzhaften Schwellungen, schlimmstenfalls zu allergischen Reak- tionen. Ameisen (Formicae) verfügen über drei Waffen: Kräftiger Oberkiefer, Giftstachel und Giftdrüse. Ameisensäure (Acidum formicicum) wird nur von stachellosen Arten (zum Beispiel die Rote Waldameise) erzeugt. Es wirkt auf die Haut und das Nerven- system. Ameisensäure kann Hautirrita- tionen verursachen und verströmt einen unangenehmen Geruch. Mücken (Culex) Schmerzhaft, juckend, mögliche Über- träger von: Malaria, Gelbfieber, Ence- phalitiden (Gehirnhautentzündungen), Viruserkrankungen. Nur weibliche Tiere saugen Blut. Es wird Speichelsekret in die Kapillare (kleine Blutgefäße) abge- geben. Auf diese Weise können infizier- te Mücken Krankheitserreger übertra- gen, allergische Reaktionen auslösen oder eine Lymphangitis hervorrufen. Gnitzen - Bartmücken (Culicomorpha) Ihre Stiche bilden bis zu zwei Zentime- ter große, juckende Blasen, besonders an den Rändern. Sie können sich in Kleidungsstücken bei Forst- und Wald- arbeitern einnisten. Sie sind kleiner als Mücken. Kriebelmücken (Chironomoidea) Die Weibchen besitzen kurze Rüssel, die stark blutende Wunden hervorrufen können. Sand- oder Blackflies können sehr zudringlich sein und scheuen sich nicht vor Ohren, Nase oder Augenli- dern. Die Blutgerinnung wird verhin- dert, eine anästhesierende Wirkung tritt auf mit heftigem Juckreiz. Es kann zu Blutergüssen, Schwellungen und Infilt- rationen kommen. Bremsen (Tabanideae) Der schmerzhafte Stich versetzt auch den friedlichsten Menschen in eine Kampfstimmung! Sie geben ein die Blutgerinnung verhinderndes Sekret ab, weshalb die Wunden lange nachbluten. Die großen Stechborsten treffen häufig Nerven. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 27

Dasselfliegen (Oestridea) Die Weibchen setzten die Larven in einem Flüssigkeitstropfen an der Na- senöffnung oder an den Augenschleim- häuten ab. Im Frühjahr gibt es eitrigen Schnupfen, beim Menschen kann es auch zu schmerzhaften Entzündung des Rachens, heftigen Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit kommen. Flöhe (Holometabole) sind vom Standort abhängig, wird der gesäubert können sie die Blutspender wechseln, jedoch überleben sie gut Hun- ger – und Ruhezeiten (bis 18 Monate). Ein einzelner Floh kann innerhalb kurzer Zeit eine große Anzahl von Stichen verursachen, da er mehr Blut saugt, als er verwerten kann. Es kommt zu punkt- förmigen Blutungen mit schmerzhaftem Juckreiz. Früher waren Rattenflöhe Überträger der Pest. Grasmilben (Acari) halten sich häufig auf feuchten Wiesen auf, besonders nach dem Zelten, können sie stark juckende und auch allergische Hautreaktionen auslösen, auch ohne sichtbaren Hautausschlag. Läuse (Pediculus humanus) Der Rüssel wird wie eine Stichsäge ins Gewebe gebohrt. Speichelsekret gelangt in die Wunde und verursacht Juckreiz und Infektionen (wie beispielsweise Fleckfieber). Zecken (Ixodida) mit den Mundwerkzeugen stechen sie in die Kapillaren und geben mit ihrem Speichel Fremdeiweiße ins Blut sowie sehr häufig weitere Krankheitserreger. Es kann zu allergischen Reaktionen bis hin zur Paralyse kommen, in manchen Fällen werden Borreliose, Frühsommer- Meningoencephalitis und andere Krank- heiten übertragen. Zusammenfassung der möglichen Reaktionen auf Insektenstiche • Schmerz • Allergische Reaktionen • Bisswunde / Stichwunde • Lymphangitis • Blutungen • Heftiger Juckreiz • Schleimhauterkrankungen • Zusätzliche Infektionen durch Übertragung von Erregern 28 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

Homöopathische Behandlungsmöglichkeiten bei Insektenstichen Ledum palustre (Sumpfporst)- ein Mittel bei Zeckenbiss • Gefahr des allergischen Schocks mit Schleimhautschwellungen Es ist das wichtigste Mittel bei einem Zeckenbiss. Die Eintrittsstelle juckt oft kaum und fühlt sich kalt an (manchmal auch im nächstem Gelenk), und die Ver- färbung kann rot bis bläulich sein. Die wiederholte Gabe von Ledum palustre nach einem Zeckenbiss kann möglicher- weise Komplikationen wie einer Borreli- eninfektion vorbeugen. Sollte es jedoch zu einer Borreliose kommen, empfiehlt es sich, neben der konventionellen medizinischen Behandlung die Patientin begleitend konstitutionell homöopa- thisch zu behandeln, um das Immunsys- tem zu stärken. Erfahrungsgemäß ist es so gut möglich, eventuelle Schübe der Erkrankung zu heilen. Ledum ist ebenso ein sehr gutes Mittel nach Stichen durch Stechmücken. Entscheidend für die homöopathische Mittelwahl ist das individuelle Beschwerdebild. Welche Mittel sind der vorherrschenden Symptomatik nach einem Insektenstich/ Insektenbiss am ähnlichsten? Apis mellifica (Biene) • Blassrosafarbene bis rote, war- me Schwellungen mit brennenden Schmerzen und sehr feinem Stechen, wie von Brennnesseln, mit großer Unruhe und ohne Durst Vespa crabo (Hornisse) • Zeigt rote, heiße Schwellungen mit heftig brennenden Schmerzen. • Harndrang Arnica montana (Bergwohlverleih) • Zeigt kleine Blutungen, wie bei Flohstichen, die extrem jucken und dadurch entstehen kleine Blutergüsse • Schock mit heißem Kopf und kaltem Körper mit viel Durst Arsenicum album (weißer Arsenik) • Entzündete Stiche, da die Insekten Fäulniserreger übertragen können • Brennende Schmerzen und Schwellungen mit Blasenbildung • Kratzt sich wund Belladonna (Tollkirsche) • Heiße, rote Schwellung, die auch pochen kann • Berührungs- und erschütterungsemp- findlich • Verlangt nach Limonade und trinkt in kleinen Schlucken Caladium (Aronstabgewächs) • Gefühl von Krabbeln auf der Haut, als ob eine Fliege oder Spinne darauf sitzt • Heftiges Jucken • Mag keine Wärme aber warme Getränke. Hepar sulfuris (Schwefelleber) • Eiterungen, wenn sich Bisse oder Stiche infiziert haben mit dickem, gelbem, stinkendem Eiter • ehr schmerz– und berührungsempfind- lich und reizbar! HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 29

Lachesis muta (Gift der Buschmeisterschlange) • Mittel bei Blutvergiftung mit bläulich- roter Färbung, übelriechenden Abson- derungen und Hitzeintoleranz! • Harte Schwellungen (Erysipel) • Viel Durst, Angst, Unruhe, geschwätzig Ledum palustre (Sumpfporst) • Biss– und Stichverletzungen, an der Wunde gibt es ein nagendes Jucken mit Brennen, wenn gekratzt wurde. Blaue oder blasse Schwellunge, die sich kalt anfühlen. Natrium muriaticum (Speisesalz) • Hautjucken auch am ganzen Körper wie Urticaria oder herpesartige Ausschläge • Sehr sonnen- und hitzeempfindlich • Brennender Durst Staphisagria (Stefanskraut) • Gefühl von Würmern, die unter die Haut kriechen • Hautausschläge mit Krusten, durch die eine scharfe Flüssigkeit hervorsickert, die neuen Hautausschlag macht • Durch Stiche von Milben • Jucken wandert an eine andere Stelle, sobald gekratzt wird Urtica urens (Brennnessel) • Allergisches Jucken mit roten Schwellungen, die sich am ganzen Körper ausbreiten • Taubheitsgefühle oder Brennen Quellenangaben: Urania lexicon, Boerike Homöopathische Mittelbilder, Phatak Homöopathische Arzneimittel- lehre, Eigene Aufzeichnungen, Wikipedia Kennen Sie Ihre Wasserqualität ? Wurde das Wasser direkt aus Ihrem Hahn überprüft? Wie viel Nitrat darf Wasser Ihrer Meinung nach enthalten? Kennen Sie den Härtegrad Ihres Wassers? Ist Ihr Wasser frei von Schwermetallen? Fordern Sie noch heute Ihren kostenlosen Wassertest an: Web: www.irl22.de Mail: shop@irl22.de Wir testen Ihr Wasser aus Ihrem Wasserhahn vor Ort! Wir testen Ihr Wasser!

Die Sommergrippe und ihre homöopathische Behandlung Text: Dr. med. Sigrun Imhäuser, HNO-Ärztin, Klingenberg www.dr-imhaeuser.de Der Mensch lebt eingebettet in der Natur, und so zei- gen auch Krankheiten, die als Spiegel der uns umge- benden Lebensbedingungen zu betrachten sind. Im Verlauf der Jahreszeiten ändern sich sowohl die Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen als auch die Art der Erreger. Während die durch Influenza-Viren ausgelöste echte Grippe vor allem zwischen Herbst und Frühjahr mit einem Gipfel im Winter auftritt, begünstigt das feucht-warme Klima im Som- mer eher Infektionen mit Enteroviren, v.a. Coxsackie- und Echoviren. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 31

Die Infekte im Sommer unterscheiden sich auch vom Infektionsweg her von denen im Winter. Typischerweise herr- schen im Winter Grippe- und Atemweg- serreger bei niedriger Luftfeuchtigkeit vor. Während sich Infekte im Winter vor allem durch Tröpfcheninfektion verbreiten, steht bei der Sommergrippe der fäkal-orale Übertragungsweg im Vordergrund. Erkrankte Personen oder Keimträger scheiden dabei die Viren mit dem Stuhl aus. Da die Hände im Übertragungsweg eine zentrale Rolle spielen, können Erkran- kungen wirkungsvoll durch konsequen- tes Händewaschen vermieden werden. Sommergrippe Die Verursacher der Sommergrippe, v.a. Coxsackie- und Echoviren, führen zu uncharakteristischen Atemwegs- und, fieberhaften Erkrankungen. Im Ge- gensatz zu einem bakteriellen Infekt, der isoliert Mandeln, Rachen oder Nebenhöhlen befällt, bestehen hierbei in der Regel gleichzeitig Schnupfen, Halsschmerzen, Heiserkeit und Hus- tenreiz. Weitere Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit sowie gerade bei Virusinfekten im Sommer zusätzliche Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmer- zen und Durchfälle. Die Krankheitsdauer lässt sich mit kon- ventionellen Mitteln kaum beeinflussen, so dass die Patienten meist bis zu zwei Wochen für die Genesung benötigen. Eine homöopathische Behandlung kann bei guter Mittelwahl eine erhebliche Verkürzung des Krankheitsverlaufs er- 32 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal reichen und die Symptome wirkungsvoll lindern. Wie können wir nun eine passende ho- möopathische Arznei für eine Sommer- grippe finden? Typische jahreszeitlich bedingte Ursachen für grippale Infekte im Sommer sind ein Umschlagen des Wetters von warm nach kalt sowie die Einflüsse von Zugluft, Klimaanlagen, Hitze, Sonne und Nässe (Schwimmbad). Auswahl der homöopathi- schen Arznei anhand der Ursache Wetterwechsel von trocken-warm zu feucht-kalt Das erste Mittel der Wahl hierfür ist Dulcamara (Solanum dulcamara). Bittersüß ist eine Pflanze, die am Wasser wächst und wie Belladonna der Gruppe der Nachtschattengewächse angehört. An Dulcamara sollte man denken, wenn ein abrupter Wechsel zwischen Hitze und feuchter Kälte vorliegt, zum Bei- spiel wenn auf heiße Tage im Sommer kalte Nächte folgen. Durch unsere Rei- setätigkeit können wir auch ganzjährig in eine typische Dulcamara-Situation ge- raten, zum Beispiel wenn wir in warmen Gefilden Urlaub gemacht haben und

dann zuhause plötzlich wieder nasskal- tem Schmuddelwetter ausgesetzt sind. Dulcamara kann außerdem bei Folgen von Abkühlung nach Schwitzen oder Sitzen auf kaltem Boden angewendet werden. Der Kranke, der Dulcamara benötigt, hat ein intensives Kältegefühl, Schnupfen, Husten, Gliederschmerzen, meist mit Bauchschmerzen und Durch- fall einhergehend. Eine weitere Arznei für die Folgen von feuchtem, kühlen, regnerischem Wetter ist Rhus Toxicodendron, der Giftsu- mach. Kennzeichnend sind neben den Erkältungssymptomen rheumatische Glieder- und Muskelschmerzen, eine rote Zungenspitze und eine große Ruhe- losigkeit des Patienten. Vor allem nachts kommt der Kranke nicht zur Ruhe, son- dern muss sich fortwährend bewegen. Einﬂüsse von Fahrtwind oder Klimaanlage Wenn wir mit offenem Autofenster fah- ren oder auf dem Fahrrad dem Luftzug ausgesetzt sind, haben wir es eher mit trocken-kühler Luft als Auslöser zu tun. Das gilt ebenso bei Zugluft durch Klimaanlagen. Das erste Mittel, das uns bei dieser Situ- ation in den Sinn kommt, ist Aconitum Napellus (Blauer Eisenhut). Allerdings ist Aconitum wie Belladonna eine Arznei, die oft nicht zielgerichtet genug eingesetzt wird. Aconitum kommt nur in Frage, wenn die Beschwerden akut und plötzlich mit hohem Fieber auftre- ten. Die Haut ist trocken und heiß, der Betroffene ist zumeist blass. Charak- teristisch ist außerdem eine ängstliche Ruhelosigkeit des Patienten. Eine typische Arznei für die Folgen von Zugluft oder Fahrtwind ist Nux Vomica (Brechnuss). Sie passt vor allem auf ge- stresste Menschen, die hohem Zeitdruck ausgesetzt sind, unregelmäßig essen und schlecht schlafen. Tagsüber besteht ein Fließschnupfen, nachts ist die Nase ver- stopft. Häufig kommt es zu Niesanfällen. Morgens tritt eine Verschlimmerung der Beschwerden ein. Der Patient ist reizbar mit Neigung zu Wutanfällen. Causticum (Hahnemanns Ätzstoff) ist charakteristisch für Verschlimme- rung durch trocken-kühle Luft. Die Erkältungssymptome sind in der Regel von Husten, Heiserkeit und Glieder- schmerzen begleitet. Typischerweise bessert sich der Husten durch Trinken. Hinweisend für die Mittelwahl kann bei Causticum ein beständiger Reiz zum Räuspern sein. Auch Bryonia Alba, die Zaunrübe, hat als ein typisches Grippemittel kalten, trockenen Wind als Auslöser. Bei Bryo- nia sind die Schleimhäute der oberen Atemwege betroffen mit trockenem, stechendem Husten besonders nachts. Der Kranke vermeidet jede Bewegung und hat großen Durst. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 33

Einﬂüsse von Hitze und vermehrter Sonneneinstrahlung Gelsemium (Wilder Jasmin) ist eines der vorherrschenden Grippemittel, wenn im Gegensatz zu Dulcamara- ein Wechsel von kühlem zu warmem Wetter erfolgt. Die Symptome entwickeln sich langsam. Trotz Fieber hat der Patient keinen Durst und empfindet ein Schweregefühl an Kopf und Gliedern. Es bestehen starke Kopfschmerzen im Hinterkopf. Das Gesicht ist gerötet oder fleckig. Heiße Räume oder direktes Son- nenlicht verschlechtern die Symptome. Camphora (Kampfer) ist eine Arznei für fieberhafte Zustände, die nach in- tensiver Sonneneinstrahlung entstanden sind. Wird das Mittel früh gegeben, kann der Ausbruch der Krankheit oft noch verhindert werden. Charakteristisch für Camphora ist, dass der Kranke nicht zugedeckt werden möchte, auch wenn er sich kalt und zittrig fühlt. Die Nase ist verstopft und die Luft fühlt sich beim Einatmen kalt an. Das Mittel ist oft bei Begleiterscheinungen wie Erbrechen und Durchfall angezeigt. Aconitum Napellus (Blauer Eisenhut) ist eine Arznei, die sowohl die Fol- gen von kalter Luft als auch von sehr heißem Wetter abdeckt. Die plötzliche Abkühlung nach starkem Schwitzen kann ebenfalls in eine Aconitum-Situa- tion münden. Für die Symptomatik im Sommer sind Beschwerden des Magen- Darm-Traktes mit Durchfällen und Kollaps wegweisend. Aconitum ist nur angezeigt, wenn die Symptome plötzlich und heftig einsetzen und gleichzeitig die charakteristische ängstliche Ruhelosig- keit vorliegt. Bellis Perennis, das Gänseblümchen, ist ein äußerst spezifisches Mittel und kommt bei Krankheiten nach Abkühlung des erhitzten Körpers zum Beispiel nach Eis essen oder als Folge eines kalten Bades zur Geltung. 34 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

Folgen von Durchnässung Eine sehr gute Arznei für Krankheits- zustände, die durch Nasswerden (zum Beispiel Schwimmen, Regengüsse) ausgelöst werden, ist Pulsatilla, die Kü- chenschelle. Die Schleimabsonderungen aus Augen oder Nase sind bei Pulsatilla mild und von gelber beziehungsweise gelblich-grüne Farbe. Häufig kommt es bei Mittelohrentzündungen zum Ein- satz. In meiner Praxis jedoch hat sich Pulsatilla bisher nur bei Mittelohrent- zündung auf der linken Seite bewährt. Für einen erfolgreichen Einsatz sollten beim Patienten eine weinerliche, jamme- rige Stimmung und das Verlangen nach frischer Luft vorherrschend sein. Das oben schon beschriebene Dulca- mara (Bittersüß) sollte ebenfalls bei Folgezuständen von Feuchtigkeit und Nässe in Betracht gezogen werden. Ein typischer Auslöser kann das Waten in kaltem Wasser sein. Besonders gut lässt sich eine durch nasse Kälte ausgelöste Durchfallerkrankung mit Dulcamara behandeln. Belladonna, die Tollkirsche, hilft auch bei Folgen von Nässe, besonders dann, wenn der Kopf nass geworden ist. Bella- donna ist sicher eines der am häufigsten angewendeten homöopathischen Mittel bei fieberhaften Zuständen. Gerade in der Selbstmedikation wird es jedoch oft falsch eingesetzt. Der typische Bella- donna-Zustand umfasst ein stürmisch einsetzendes Krankheitsbild mit hohem Fieber, Hitze und Röte des Gesichts, heftigen klopfenden Kopfschmerzen und erweiterten Pupillen. Bei Sommer- grippe mit Durchfall und Koliken kann das Gesicht auch blass sein. Der Kranke erträgt keine Erschütterungen. Belladon- na sollte nur dann Verwendung finden, wenn Beschwerden plötzlich und heftig eintreten. Bei den Folgen von Durchnässung darf auch die Gehörgangsentzündung nicht unerwähnt bleiben. Sie kann im Kontext einer Sommergrippe auftreten, wird aber meist durch die direkte Einwirkung von Wasser wie es beim Schwimmen und Tauchen der Fall ist, verursacht. Bei der sogenannten Bade-Otitis wird die Gehörgangshaut durch das Wasser aufgeweicht und krankmachende Keime können zu einer Entzündung führen. Meist ist der Gehörgang stark geschwol- len, und es treten starke Schmerzen auf. Jede Berührung am Ohr ist extrem schmerzhaft. Der behandelnde HNO- Arzt reinigt das Ohr und entfernt entzündliche Auflage- runen. Lokal eingebrachte Medikamente lassen den Gehörgang schnell (ca. 24 Stunden) abschwellen. Liegt der Entzün- dung ein nässendes Ekzem zugrunde, kann lokal Calendula Urtinktur ange- wendet werden. Eine alleinige homöo- pathische Behandlung ohne mechani- sche Reinigung des Gehörgangs führt HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 35

meist ebenso wenig zur Linderung der Beschwerden wie eine konventionelle Behandlung mit einem oral verabreich- ten Antibiotikum. Eine Gehörgangs- entzündung bedarf fast immer einer Lokalbehandlung. AUSWAHL DER HOMÖOPATHISCHEN ARZNEI NACH SYMPTOM-SCHWER- PUNKT Obwohl virale Infekte alle Schleimhäu- te der oberen Atemwege und oft auch die Augen und den Magen-Darm-Trakt gleichzeitig betreffen, stellt sich die Symptomatik je nach konstitutioneller Veranlagung bei jedem Kranken anders dar. So stehen bei dem einen Patienten Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten im Vordergrund, während ein anderer mehr unter Schnupfen, Bindehautent- zündung oder Durchfall leidet. Die folgende Zusammenstellung bietet eine Auswahl homöopathischer Arzneien, die jeweils anhand der vorherrschenden Symptome gewählt werden. Hauptsymptom Schnupfen Eines der führenden Schnupfenmittel ist Allium Cepa, die Küchenzwiebel. Es besteht ein Fließschnupfen mit reichlich scharfer Absonderung von flüssigem Nasensekret sowie häufigem Niesreiz. 36 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal Tagsüber tropft es aus der Nase wie aus einem Wasserhahn, nachts ist die Nase verstopft. Die Augen tränen. Während das Nasensekret brennend und scharf ist, ist der Tränenfluss eher mild. Die Erkältung kann rasch auf Kehlkopf und Bronchien übergreifen. Sabadilla ist eine Arznei aus der Familie der Liliengewächse, die vor allem bei der Behandlung von Schnupfen und Heuschnupfen hilfreich sein kann. Im Vordergrund steht ein Fließschnupfen mit ausgeprägten krampfartigen Niesan- fällen. Die Augen tränen an der frischen Luft. Zu diesen Beschwerden gesellt sich häufig eine Mandelentzündung. Hauptsymptom Bindehautreizung Eines der wichtigsten Mittel bei füh- render Augenbeteiligung ist Euphrasia (Augentrost). Im Gegensatz zu dem milden Tränenfluss bei Allium cepa findet Euphrasia bei wundmachenden Absonderung der Augen seinen Einsatz. Es kommt zu einem kontinuierlichen Sekretfluss aus den Augen, und die Lider fühlen sich wund an. Häufig besteht da- bei ein Fließschnupfen, und der Kranke ist äußerst lichtempfindlich. Bei Arsenicum Album finden wir ebenfalls wundmachende Tränen und eine ausgeprägte Lichtscheu. Die Augen brennen. An Arsenicum sollte man vor allem bei begleitenden Durchfällen denken. Typisch für das Mittel ist die Unruhe mit großem Bewegungsdrang. Hauptsymptom Halsschmerzen Die für die Sommergrippe hauptverant- wortlichen Erreger, die Coxsackie-Viren, lösen eine besondere Art der Halsentzün- dung aus: die sogenannte Herpangina.

ner durch Schleim bedingten Heiserkeit angezeigt. Diese kann mit Stimmritzen- krämpfen vergesellschaftet sein, die zu Atemnot führen können. Dabei zeigt der Kranke eine ängstliche Grundstimmung mit Neigung zu Panikzuständen, die mit plötzlich auftretenden Schweißausbrü- chen einhergehen. Arum Triphyllum, eine in Amerika beheimatete Pflanze, wird bei Reizungen der Schleimhäute angewandt und ist ein bewährtes Mittel bei Heiserkeit, welche sich durch Sprechen verschlechtert. Der Kehlkopf ist entzündet, und es besteht ein Gefühl von Enge. Als Begleitsym- ptome finden sich wunde Nasenlöcher und aufgesprungene Lippen. Hauptsymptom Husten Eupatorium Perfoliatum (Wasserhanf) zeichnet sich durch ausgeprägte Grip- pesymptome mit Fieber und großer Zer- schlagenheit aus. Es bestehen Heiserkeit und Husten mit Schmerzen in der Brust, Sie tritt vor allem bei Kindern, Jugend- lichen und jungen Erwachsenen auf. Die Erkrankung beginnt plötzlich mit hohem Fieber. Am weichen Gaumen sind Bläs- chen zu erkennen, die aufplatzen und gelbliche Schleimhautabsonderungen bilden. Bei der ebenfalls durch Coxsa- ckie-Viren ausgelösten Hand-, Fuß- und Mundkrankheit kommt es auch zu einer schmerzhaften Schleimhautentzündung im Mundraum, die aber in Verbindung mit einem Bläschenausschlag an Händen und Füßen auftritt. Borax (Natrium boracicum) ist ein Hauptmittel bei Halsschmerzen, die durch bläschenartige Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie Aphten hervorgerufen werden. Die Bläschen bluten beim Essen oder bei Berührung. Generell weist Borax, wie alle Natrium-Verbindungen, eine große Empfindlichkeit auf. Prägnant für Borax ist eine vorherrschende Angst bei Ab- wärtsbewegungen und leichtes Erschre- cken durch das geringste Geräusch. Das Arzneimittelbild von Kalium Muriaticum (Kalium chloratum) zeigt ebenfalls vordergründig Aphten in Mund- und Rachenraum. Jedoch können die Bläschen auch eine gräuliche Farbe aufweisen. Die Zunge ist weiß belegt, und die Lymphknoten am Hals sind stark geschwollen. Begleitend kann eine Belüftungsstörung des Mittelohrs mit Hörminderung auftreten. Hauptsymptom Heiserkeit Sambuccus Nigra, der Holunder, kann bei Sommergrippe sowohl phytothe- rapeutisch, in Form von Tee, als auch homöopathisch eingesetzt werden. Als homöopathische Arznei ist er oft bei ei- HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 37

so dass sich der Patient beim Husten die Brust hält. Der durch Husten ausgelöste Schmerz bessert sich typischerweise in der Knie-Ellenbogen-Lage. Bryonia Alba (Zaunrübe) hat einen tro- ckenen, harten und ebenfalls schmerz- haften Husten, der sich durch tiefes Einatmen verschlimmert. Auch kleinste Bewegungen werden vermieden. Der Kranke hat sehr viel Durst. Bei Spongia (Meeresschwamm) haben wir es mit einem trockenen Husten zu tun, der sich bellend und kruppartig an- hört. Der Spongia-Husten verschlimmert sich durch das Einatmen und bessert sich durch Essen und Trinken von warmen Getränken. Eine typische Verschlimme- rungszeit ist vor Mitternacht. Sticta Pulmonaria (Lungenflechte) weist einen abgehackten, kitzelnden Husten auf, der nachts auftritt und den Patienten am Schlafen hindert. Sticta kommt bei der Sommergrippe vor allem dann in Betracht, wenn die Symptome von der Nase ausgehend (Schnupfen mit trockenen Borken, muss ständig schnau- ben) über den Rachenraum bis hin zu den Bronchien wandern. Bei Drosera (Sonnentau) stehen krampf- artige nächtliche Hustenattacken im Vor- dergrund. Der Husten ist schmerzhaft, so dass der Patient sich ähnlich wie bei Eupatorium perfoliatum und Bryonia die Brust hält. Dieses Symptom wird durch Singen und Lachen verstärkt. Begleit- symptome sind ein wässriger Schnupfen und eine tiefe, heisere Stimme. 38 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal Hauptsymptome im Magen-Darm-Bereich Da die Sommergrippe in der Regel durch Entero-, also Darmviren verursacht wird, ist eine Beteiligung des Magen-Darm- Traktes nicht selten. Gratiola (Gottesgnadenkraut) ist ein typisches Mittel, wenn Bauchkrämpfe und Durchfall im Vordergrund stehen. Das Mittel hat ähnliche Symptome wie Nux vomica. Während Letztere meist besser für Männer passt, ist Gratiola eine Arznei für Frauen. Ausgelöst werden die Beschwerden bei Gratiola durch das Trinken großer Flüssigkeitsmengen, wo- bei die Temperatur der Getränke keine Rolle spielt. Arsenicum Album ist das Spezifikum für Erbrechen und Durchfall durch verunreinigte Speisen. Bei grippalen Infekten können Atemwegs- und Magen- Darm-Symptome gleichzeitig vorliegen. Der Arsenicum album-Patient ist von schlankem Körperbau und sehr fröstelig. Seinen starken Durst versucht er durch häufiges Trinken in kleinen Mengen zu löschen.

Hauptsymptom Ohrenschmerzen Mittelohrentzündungen treten im Sommer wesentlich seltener auf als in der kalten Jahreszeit. Es gibt jedoch eine Form der Mittelohrentzündung, die durch Viren ausgelöst wird und auch im Sommer vorkommt, die sogenannte Grippe-Otitis. Die Patienten kommen oft voller Sorge in die Sprechstunde, da sie einen blutigen Ausfluss aus dem betrof- fenen Ohr bemerken. Eine herausragende Arznei für diese Art der Mittelohrentzündung kann Ferrum Phoshoricum sein. Hierbei handelt es sich um ein vorzügliches „Ohrenmittel“, welches gerade bei nervösen und über- empfindlichen Menschen seine Wirkung zeigt. Die Krankheit entwickelt sich allmählich und das Fieber ist oft nicht besonders hoch. Die Ohrenschmerzen sind von hämmerndem oder stechendem Charakter. Ein blutiger Ausfluss aus dem schmerzenden Ohr kann auftreten. Eine homöopathische Behandlung der Grippe – Otitis sollte unbedingt durch einen versierten Homöopathen durchge- führt werden. Über die im Sommer häufig auftretenden Entzündungen des äußeren Gehörgangs wurde bereits unter dem Punkt „Folgen von Durchnässung“ berichtet. Bei chro- nischen Ekzemen im Gehörgang ist zur Reduzierung der Entzündungsneigung eine homöopathische Konstitutionsbe- handlung anzuraten. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 39

gen sollte sich unter einer passenden homöopathischen Arznei eine deutliche Besserung des Krankheitsbildes inner- halb weniger Stunden eingestellt haben. Ist dies nicht der Fall, sollte das Mittel gewechselt werden. Bei unzureichender Besserung oder Verschlechterung des Zustands sollte zur weiteren Diagnostik ein Arzt aufgesucht werden. Durch Blutuntersuchungen kann zwischen Virus- und bakteriellen Infekten unterschieden werden. Beim CRP-Schnelltest wird ein aus dem Fin- ger entnommener Tropfen Kapillarblut auf den Gehalt an C-reaktivem Protein untersucht. Der CRP-Wert steigt bei bakteriellen Infekten drastisch an, während er bei vi- ralen Infekten nur leicht erhöht ist. Nach fünf Minuten lässt sich das Ergebnis ablesen. Im weiteren Verlauf der Erkran- kung kann es sinnvoll sein, ein großes Blutbild durchzuführen. Ein Anstieg der weißen Blutkörperchen (Leukozy- ten) kann darauf hindeuten, dass sich auf einen Virusinfekt eine bakterielle Infektion aufgepfropft hat. Dann kann eine Antibiotikabehandlung erforderlich werden. EMPFEHLUNGEN FÜR DIE SELBSTMEDIKATION Um ein gutes homöopathisches Mittel für eine Akuterkrankung zu finden, muss die Entwicklung der Symptome oft über einen gewissen Zeitraum (6-12 Stunden) abge- wartet werden. Fieber zwischen 38,9 und 39,5 °C gilt als optimal für die Bekämp- fung von Viruserkrankungen. Wenn das Fieber über 40 °C ansteigt, kann es durch Austrocknung des Körpers zum Problem werden, so dass ärztliches Eingreifen geboten ist. Bei mäßigem Fieber und klar identifizier- tem Arzneibild eignet sich für die Selbst- medikation die C 12-Potenz, die mehrmals täglich oder anfangs sogar stündlich gege- ben werden kann. Viele homöopathische Hausapotheken sind mit C 30-Potenzen be- stückt. Man gibt zunächst 2-3 Globuli der C 30-Potenz unter die Zunge. Danach löst man einige Globuli in einem Glas stillen Wasser (ca. 100 ml) auf. Aus diesem Glas kann man je nach Schwere des Krankheits- bildes immer wieder einen Teelöffel der Flüssigkeit verabreichen. So kann man bei deutlichen Krankheits- symptomen anfangs viertelstündlich einen Teelöffel geben, nach Besserung stündlich bis zweistündlich. Bei akuten Erkrankun- 40 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

ADJUVANTE MAßNAHMEN BEI SOMMERGRIPPE Sollte sich die homöopathische Arznei aufgrund des Symptombildes nicht ge- nau identifizieren lassen und wird vom Arzt ein Virusinfekt bestätigt, kann der Einsatz von Phytotherapeutika hilfreich sein. Aus Ingwer, Knoblauch und Zitro- ne lässt sich ein Saft kochen, der das Schwitzen fördert und hierdurch das Fieber senkt. Man bringe 1 Liter Wasser zum Kochen und gebe eine geriebene Ingwerknolle und 4 Zehen gepressten Knoblauch hinein, zusätzlich den Saft einer Zitrone und auf Wunsch Honig zum Süßen. Davon nehme man 3x täglich 1 Esslöffel. Weitere hilfreiche Heilpflanzen bei Fieber sind Zitronen- melisse, Bockshornklee, Lindenblüten und Schafgarbe, die als Tee zubereitet werden können. Hydrotherapie in unterschiedlichen Formen kann als Ergänzung der homöo- pathischen oder phytotherapeutischen Behandlung zur Anwendung kommen, wenn das Fieber das Temperaturop- timum zwischen 38,9 und 39,5 °C übersteigt. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Höhe des Fiebers von zwei Faktoren, nämlich Hitzeproduktion und Hitzeabgabe, bestimmt wird. Die Fieberhitze wird über das Blut transpor- tiert. Kalte Wickel verstärken zwar die Abgabe von Hitze, steigern aber reaktiv ebenso die Hitzeproduktion und führen so zu keiner wirklichen Fiebersenkung. Auch längere Kälteanwendungen führen nur zu einem leichten Rückgang des Fie- bers, da sich die Durchblutung durch die Kälte auf der Hautoberfläche reduziert. Um die Hautdurchblutung aufrechtzuer- halten und damit eine effektive Tempe- ratursenkung durch die Einwirkung von Wasseranwendungen zu erreichen, sollte die Haut gerieben werden. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 41

Eine sanfte Methode zur Fiebersen- kung, vor allem bei Kindern, ist das Applizieren von lauwarmem Wasser mit einem Schwamm. Arme und Oberkörper werden mit Wasser zwischen 27 °C und 33 °C mittels eines Schwamms abgerie- ben. Die Dauer der Hydrotherapie sollte 10-30 Minuten betragen. Wichtig ist, dass der Kranke reichlich trinkt, da die Hitze dann besser abgegeben werden kann. Sobald der Patient zu frösteln beginnt, muss die Anwendung beendet werden. Wenn der Fiebernde schwitzt, ist Hydrotherapie nicht sinnvoll, da der Körper durch das Schwitzen die Körper- temperatur selbst herunterregelt. Bettruhe und Schlaf sind für die Aushei- lung eines grippalen Infektes von großer Bedeutung, da sie die Immunantwort stimulieren. Die heute übliche großzü- gige Einnahme von fiebersenkenden chemischen Mitteln kann dazu führen, dass sich der Kranke nicht ausreichend schont und der Krankheitsverlauf un- günstig beeinflusst wird. PROPHYLAXE VON INFEKTEN Da der Hauptinfektionsweg bei der Sommergrippe über den Handkontakt läuft, ist gründliches Händewaschen nach dem Toilettengang, vor der Essens- zubereitung und vor dem Essen beson- ders wichtig. Allgemein lassen sich die Abwehrkräfte durch regelmäßige körperliche Akti- vität an der frischen Luft und gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse stärken. Zu viel Sonneneinstrahlung und Zugluft durch Klimaanlagen wirken sich ungünstig aus. Eine sehr effektive Vorbeugung vor Infekten kann mit der Einnahme von Probiotika erreicht werden. Laut einer kürzlich in der Zeitschrift für Allgemein- medizin veröffentlichten Studie erwiesen sich Zubereitungen mit den Mikroorga- nismen Lactobacillus rhamnosus oder Saccharomyces boulardii (Trockenhefe) als besonders wirksam. 42 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

kann die Haut verletzt gereizt werden. Durch kleine Risse dringen Bakterien ein und verursachen sehr schmerzhafte Entzündungen. Viele Pools sind leider auch nicht ausreichend desinfiziert. Schon für gesunde Ohren ist dies eine erhebliche Belastung. Leiden Sie aber sogar unter häufi- gem Ohrjucken oder gar wiederholten Gehörgangs-Entzündungen dann ist die Gefahr, eine hochgradig schmerzhafte Entzündung im Gehörgang zu bekom- men, noch einmal deutlich höher. Was könnten Sie tun 1. Vermeiden Sie häufiges Duschen und Kontakt der Ohren mit Seife/ Shampoo, gegebenenfalls können Sie den Gehörgang mit Schwimmwatte (wasserundurchlässiger Watte) oder Ohrstöpseln beim Duschen schützen. 2. Häufiges Duschen schädigt den ge- sunden Hautschutzfilm und macht die Ohren anfälliger. 3. Reinigen Sie die Ohren nur äußerlich, beim Versuch Ohrschmalz zu entfer- Worauf Sie achten sollten 1. OHRSCHMALZ Wenn Sie oder besonders auch Ihr Kind unter vermehrtem Ohrschmalz leiden, dann sollten Sie die Ohren vor dem Urlaub unbedingt reinigen lassen. Auch wenn Sie gerade keine Beschwerden haben kann Ohrschmalz bei Kontakt mit Wasser schnell aufquellen und eine sehr lästige Schwerhö- rigkeit verursachen. 2. Q-TIPS Am Urlaubsort ist selten ein HNO Arzt mit moderner Praxisausrüstung erreichbar und was hier Zuhause leicht und schnell erledigt ist kann dort zu einem schwierigen und schmerzhaften Problem werden. Mit Q-Tips stoßen Sie mehr Schmalz nach in- nen als Sie entfernen, daher sollte man dies selber nicht versuchen. 3. GEHÖRGANGS-ENTZÜNDUNG Die Gehörgangs-Haut ist hochgradig emp- findlich und wird besonders im Urlaub sehr belastet. Durch häufiges Duschen, Sonne und Kristalle aus Sand und Salzwasser 44 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

nen schiebt man mehr Schmalz nach innen als man herausbekommt. 4. Wenn Sie vorhaben, viel zu schwim- men oder gar zu tauchen, dann könnten Sie sich spezielle Tropfen für Taucher besorgen, häufig eine Mischung aus Öl, Glyzerin und Essigsäure. 5. Wenn Sie unter Ohrentzündungen leiden, dann sollten Sie den Haut- schutzfilm der Ohren vorher mit verdünnter Essigsäure unterstützen, als Fertigpräparat ist das Präparat Normison® erhältlich, ansonsten finden Sie im Internet verschiedene Rezepte. Bakterien und Pilze mögen kein saures Milieu und werden am Wachstum gehindert. Vorbeugen am Urlaubsort Wer hauptsächlich schwimmen und schnorcheln will, kann abends etwas Olivenöl in beide Ohren tropfen oder einen mit Öl getränkten Wattebausch in die Ohrmuschel legen, nicht tief eindrü- cken! Taucher sollten vorsichtiger sein: Morgens vor dem Schwimmen oder Tau- chen in jedes Ohr einen Tropfen Otalgan (ölhaltige, leicht desinfizierende Ohren- tropfen ohne Cortison), abends dann gut mit Süßwasser (Trinkwasser) ausspülen (Am besten abgepacktes Wasser dafür benutzen.) Wenn es juckt, dann nicht mit Q-Tips in die Ohren gehen. Reinigen oder trock- nen mit Fön und Handtuch oder Wasch- lappen reicht völlig. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 45

dann sind Schmerzen bei Start und Lan- dung möglich. Bestehen leichte Probleme mit dem Druckausgleich, dann hilft es oft vor Start und Landung Nasentropfen in die Nase zu geben und das homöo- pathische Mittel Ferrum Phosphori- cum, in der Potenz C 30, 1x5 Globuli jeweils 30 Minuten vor Start und Landung einzunehmen. Kinder mit Paukenröhrchen Bei liegenden Paukenröhrchen gibt es keine Probleme mit dem Druck- ausgleich. Jedoch können Salzwasser und Sand eine Infektion verursachen, gegebenenfalls ist hier die Anpassung von Schwimmstöpseln vor dem Urlaub sinnvoll. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Tauchen sollten die Kinder nicht, wenn der Kopf aber einmal unter Wasser kommt ist das kein Problem. Für Kinder können Sie vorbeugend mit Oli- venöl die Ohren pflegen, bei Schmerzen sollten antibiotische Ohrtropfen ver- wendet werden, die desinfizieren ohne schmerzhaft zu brennen. Auch hier gilt: Nicht zu lange mit einer Behandlung warten! Tipp! Bei einer beginnenden Reizung mit Jucken oder Schmerzen können Sie, wenn nichts Anderes zur Hand ist, einfach Alkohol 30-40 %, Rasierwasser, Parfum oder auch einen Schnaps ins Ohr tropfen. Das kühlt erst angenehm, brennt dann, kann aber so den Urlaub retten, in dem es ein Fortschreiten der Infektion verhindert. Auf keinen Fall sollte man bei leichten Schmerzen zu lange warten, denn eine voll entwickelte Entzündung im Gehör- gang ist extrem schmerzhaft. Wenn der Gehörgang erst einmal zugeschwollen ist, dann benötigt selbst ein HNO Arzt in Deutschland einige Tage um Ihnen ausreichend zu helfen. Das kann tage- lang schlaflose Nächte und Schmerzen bedeuten. Wenn Sie häufiger Ohrprobleme haben, dann wird Ihr HNO Arzt Ihnen auch vorbeugend schon antibiotische Ohren- tropfen verschreiben. Kinder mit Paukenergüssen Wenn Kinder schon vor dem Urlaub Ohrprobleme haben, dann sollten Sie unbedingt Ihren HNO Arzt befragen. Schon im Flugzeug können nämlich bei Start und Landung erhebliche Schmer- zen auftreten. Paradoxerweise gibt es aber weniger Beschwerden, wenn die Ohren ganz belegt sind (da Flüssigkeiten nicht kompressibel sind), als wenn die Ohren eine Belüftungsstörung haben, 46 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

Hausmittel und Naturheilkunde für die Sommer-Apotheke Text: Elisabeth Scheerer, Heilpraktikerin, Erkelenz www.heilpraktikerin-scheerer.de Die dunkle Jahreszeit gehört nun endlich der Vergangenheit an, und wir freuen uns darauf, die sonnigen Tage draußen im Park, im Garten, am See oder im Schwimmbad zu genießen. Viele Menschen verbinden mit dem Sommer eine frische sonnenge- bräunte Haut, die möglichst schnell kna- ckig braun wird und auch lange gebräunt bleiben soll. Das klappt leider nicht ganz so, wie wir es gerne hätten. Meist bleibt die aus dem Urlaub mitgebrachte Sommerbräune schneller im Handtuch zurück als uns lieb ist. Ein gesund und attraktiv aussehender Sommerteint braucht eben ein wenig Zeit und etwas Geduld. Hier ein paar Tipps, was Sie dafür tun können, um möglichst lange frisch auszusehen. • Halten Sie sich so oft wie möglich an der frischen Luft auf, auch wenn die Sonne nicht scheint. Unsere Haut bekommt dennoch etwas von ihrer Strahlung ab und schüttet in geringen Mengen Melanin (dunkler Farbstoff der Haut) aus. • Gewöhnen Sie Ihre Haut schrittweise an die Sonne, indem sie die Dauer des Sonnenbades langsam steigern. Je nach Hauttyp können hierfür in den ersten zwei bis drei Tagen eine HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 47

halbe Stunde bis max. 1 Stunde völlig ausreichend sein. • Meiden Sie die Mittagssonne, also die Zeit in der sie am höchsten steht, meist ist das zwischen ca. 11:00 und 15:00 Uhr. Die Strahlung ist dann besonders intensiv und die Sonne brennt mehr als dass sie bräunt. • Nutzen Sie stattdessen ein schönes schattiges Plätzchen, vielleicht unter einem Baum. Die Blätter der Bäume halten etwa die Hälfte der Strahlung ab, und dennoch werden Sie braun ohne zu verbrennen. • Nicht nur in südlichen Ländern, sondern auch in Gebirgshöhen ist die Sonneneinstrahlung intensiver als in flachen Regionen. Schützen Sie daher ihr Gesicht und Ihre Ohren mit einer weiten Kopfbedeckung. Bedecken Sie die Schultern, sie sind empfindlich und können schnell verbrennen. Manchmal wird trotz aller Vorsicht die Kraft der Sonne unterschätzt. Meist merkt man es erst, wenn es schon zu spät ist und die Haut bereits gerötet ist und brennt. 48 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal Was Sie bei einem Sonnenbrand tun können • Entgegen der noch weitverbreiteten Annahme, verbrannte Haut (übrigens gilt das auch gleichermaßen für andere Verbrennungen) mit Kühlpacks oder mit kaltem Wasser zu kühlen, haben Studien ergeben, dass fließend warmes Wasser (mindestens 20°C bis Körper- temperatur) tiefergehende Hautschädi- gungen verhindern kann. Die Schmer- zen lassen viel schneller nach als bei der herkömmlichen Handhabung, und die Bildung von Brandblasen kann oft- mals verhindert werden. Zwar intensi- viert anfangs warmes Wasser den lästi- gen, brennenden Schmerz etwas, was aber letztendlich zu einer schnelleren Schmerzlinderung und Regenerierung der betroffenen Hautpartien beiträgt. Eine dem Körper fast angeglichene Wassertemperatur schützt einerseits vor einer vorzeitigen Unterkühlung, andererseits wird das Abwehrsystem des Körpers, welches jetzt besonders aktiv ist, nicht gestört. CAVE: Eine kalte Anwendung hingegen lindert zwar rasch, aber auch nur für die Dauer der Kühlung die Schmerzen. Durch das kalte Wasser kann die einge-

• Quarkwickel und -auflagen sind ein hilfreiches Hausmittel, welches unsere Mütter bei vielen Krankheiten und Beschwerden einzusetzen wussten. So auch bei Sonnenbrand. Dazu ver- wenden Sie Magerquark, am besten wohl temperiert, und streichen diesen Fingerdick auf die gerötete Haut. Anschließend wird die Quarkpaste mit einem sauberen Tuch abgedeckt. Nachdem der Quark angetrocknet ist, kann erneut eine Schicht aufgetra- gen werden. Sobald die Schmerzen nachgelassen haben, vorsichtig mit warmem Wasser abduschen. Zwar streiten sich die Gemüter immer wieder, in Bezug auf die Anwendung von den oben aufgeführten Hausmitteln bei Sonnenbrand, dennoch haben mich eigene Erfahrungen mit Zitrone, Apfe- lessig beziehungsweise Quark von der schnellen und beruhigenden Wirkung bei Sonnenbrand sowie leichten Verbren- nungen immer wieder überzeugt. Unsere Natur hält bei Sonnenbrand ein paar wunderbare Pflanzen für uns bereit. Die vielen Menschen bekannte Ringel- blume (Calendula officinalis), wirkt unter anderem entzündungshemmend, antiseptisch und fördert die Wundhei- lung. Nehmen Sie dazu einen gehäuften drungene Hitze nicht mehr entweichen, da sich die obere Haut und die Blutge- fäße zusammenziehen. Folglich dringt sie in tiefere Schichten und schädigt das darunterliegende Gewebe. • Halten Sie die betroffene Haut so- lange unter warmem Wasser, bis die Schmerzen etwas nachgelassen haben. Meist spürt man nach zehn Minuten eine deutliche Linderung. • Der Körper verdunstet bei einem Sonnenbrand sehr viel Flüssigkeit. Daher ist es ganz wichtig, ausreichend zu trinken. • Anschließend können Sie die betroffe- nen Hautpartien mit Zitronensaft vor- sichtig einreiben. Das in der Zitrone enthaltene Vitamin C wirkt beruhigend und entzündungshemmend. • Anstelle von Zitrone kann auch Ap- felessig genommen werden. Wasser und Apfelessig werden zu gleichen Teilen in ein Gefäß gegeben. Tauchen Sie ein sau- beres Tuch in das Essigwasser und legen Sie es auf die verbrannte Körperregion. ACHTUNG: Bitte niemals Zitrone oder Essig mit offenen Wunden in Berührung bringen. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 49

Esslöffel der getrockneten Pflanze und überbrühen Sie diesen mit 200 ml ko- chendem Wasser. Lassen Sie das Ganze circa10 Min. ziehen. Nach dem Absei- hen tauchen Sie ein weiches, sauberes Tuch in den Sud ein und legen oder wickeln Sie vorsichtig das noch warme Tuch auf die betroffene Stelle. Aloe Vera ist eine hervorragende Pflan- ze, die bei Verbrennungen, Verbrühun- gen und insbesondere bei Verbrennun- gen durch die Sonne ihre wohltuenden und schmerzlindernden Heilkräfte voll entfalten kann. Wenn Sie die Pflanze im Haus haben, tragen Sie das aus dem abgebrochenen Blatt heraustretende Gel auf die geröteten Hautpartien auf. Aloe Vera enthält entzündungshemmende und reizmildernde Substanzen. Bei leichten Verbrennungen wird auch gerne das altbewährte Johanniskrautöl eingesetzt. Ein weiteres wunderbares Öl, welches an dieser Stelle erwähnt werden möchte, ist das Öl der Sanddornfrucht. Mit seinem hohen Anteil Provitamin A, Vit- amin E, und Palmitoleinsäure fördert es die Wundheilung und lindert rasch den brennenden Schmerz. Nebenbei bemerkt beeinflusst es die Vorgänge der Haut bei Ekzemen und Geschwüren positiv. 50 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal Auch das Lavendelöl (Lavendula angustifolia) findet hier Verwendung. Seine antiseptischen Wirkstoffe lassen eine durch den Sonnenbrand hervorge- rufene Entzündung rasch abklingen. Sommer und Insekten An warmen, lauen Sommerabenden verbringen wir unsere Zeit so lange wie möglich draußen und genießen das an- genehme Sommerlüftchen. Von unserer ausströmenden Atemluft jedoch und dem Duft unserer Haut (ein Gemisch aus Ammoniak und Fettsäuren) werden leider auch die kleinen, blutsaugenden Vampire angelockt. Die Zusammen- setzung dieses Duftgemisches ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Das ist auch der Grund, warum manche Menschen von den Mücken gerade- zu geliebt werden. Oft helfen hierbei schon ganz einfache Tricks und natür- liche, pflanzliche Substanzen, um uns und die Umwelt möglichst schonend vor den kleinen Biestern zu schützen. Allgemeine Tipps sich vor Mückenstichen zu schützen • Den kleinen Biestern kann der Zu- gang zur Haut weitestgehend mit langer und lockerer Kleidung aus Leinen erschwert werden. Leinen hat einen kühlenden Effekt, was die Schweißbil- dung reduziert.

• Sowohl die Zusammensetzung des Schweißes als auch der wohlriechende Duft von Deos, Parfüms und Weichspü- ler lockt die Plagegeister an. Raum anschließend gut. Weißer Salbei wird seit Jahrhunderten bei den Natur- völkern zur Reinigung und Energetisie- rung eingesetzt. • Ätherische Öle wie Eukalyptus, Ros- marin, Lavendel aber auch Zeder und Gewürznelke als aromatische Mischung im Duftlämpchen halten Mücken auf Abstand. Der Duft des Zedernholzöles hält auch Fliegen und Motten fern. • Ameisen, lästige Fliegen und Moski- tos können mit Zitronell-Öl abgewehrt werden. Fliegen werden nicht mehr angelockt, wenn etwas Zitronell-Öl mit einem Zerstäuber in den Mülleimer gesprüht wird. 1 TL Zitronell-Öl in einer kleinen Schale oder gereinigten Thunfischdose unter dem Gartentisch angebracht, vertreibt Ungeziefer. • Knoblauch enthält Aromastoffe, wel- che sie ebenfalls nicht besonders mögen. Zum einen hält er sie uns vom Leib, wenn wir Knoblauch verzehren. Zum anderen können ein paar Knoblauch- knollen im Zimmer aufgehängt werden. Wenn zwei bis drei Knollen in einem Trockenstrauß dekorativ in Szene gesetzt werden, ist er neben seinem positiven Effekt gegen Mücken & Co auch noch ein Hingucker. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 51 • Einreibungen mit Kamille sollen hingegen ein sehr wirksames Mittel sein, was auch noch angenehm riecht. Setzen Sie dazu einen kräftigen Sud aus Kamille (1EL mit 200 ml kochendem Wasser überbrühen) an, lassen Sie ihn abkühlen, schütten Sie ihn anschließend durch ein Sieb und reiben mit dem Aufguss die Haut ein. Für das Zimmer Um sich die ungebetenen Gäste vom Leibe zu halten, sind Fliegengitter bezie- hungsweise Moskitonetze ein hilfreicher Schutz. Es ist jedoch erstaunlich, wie sie dennoch einen Schlupfwinkel finden, um in unsere Räume zu gelangen. Mit einfachen Tricks den kleinen Bies- tern das Interesse an unserer Woh- nung vermiesen. • Der sich ausbreitende Duft von frisch geräucherten Salbeiblättern schreckt Moskitos ebenfalls ab. Nehmen Sie dazu ein paar getrockne- te und zerriebene Salbeiblätter, geben Sie diese in ein feuerfestes Gefäß und zünden Sie die Blätter an. Lüften Sie den

• Ein Tuch mit Kampfergeist getränkt und im Raum angebracht, vertreibt sie ebenfalls. • Der Duft einiger weiterer Pflanzen hält die kleinen Blutsauger auch auf Abstand. Dazu gehören Pflanzen und Kräuter wie Schnittlauch, Zitronenmelisse oder Basilikum. Sie zieren nicht nur das Küchenfenster, sondern stehen jederzeit zur Verfeinerung von Gerichten bereit. Wenn Sie genügend Platz auf dem Balkon oder auf der Fensterbank für eine Tomatenpflanze haben, können Sie nicht nur leckere Tomaten ernten, sondern sich auch Mücken fernhalten. Über unsere Nahrung können wir Ein- fluss darauf nehmen, ob uns die saugen- den Insekten zum Anbeißen finden oder uns eher abstoßend finden. Bestimmte Gemüsesorten sind in der Lage, das Duftgemisch der Haut zu verändern und stellen so einen natürlichen Schutz gegen die kleinen Blutsauger dar. Kohl- gemüse und Knoblauch sind bewährte Gemüsesorten, Moskitos davon abzuhal- ten, unser Blut für ihre eigene Fortpflan- zung abzuzapfen. Vitamin B1 (Thiamin), welches gehäuft in Hülsenfrüchten, Spargel, Brokkoli, Kartoffeln, Fischen, Haferflocken und Nüssen vorkommt, mögen sie ebenfalls nicht. 52 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal In den meisten Fällen merken wir es nicht sofort, wenn Insekten uns stechen. Dafür ist der nach kurzer Zeit auftreten- de Juckreiz teilweise sehr lästig. Darüber hinaus reagieren manche Menschen mit mehr oder weniger starken Schwellungen. Hier ein paar Tipps • Vermeiden Sie es möglichst, den Mü- ckenstich zu kratzen, auch wenn es noch so sehr juckt. Durch das Kratzen wird noch mehr Histamin (Botenstoff) freige- setzt, was wiederum erneuten Juckreiz auslöst. Zusätzlich können durch das Kratzen Bakterien aus der umliegenden Hautregion in die Stichwunde gelangen, was zu Entzündungen und Schwellungen führt. • Betupfen Sie stattdessen direkt die betroffene Hautstelle mit zerriebenen Blättern des Spitzwegerichs. Sie können auch die ganzen Blätter darauflegen und mit einem Tuch festbinden. Spitzwe- gerich wächst überall auf Wiesen und Wegrändern. Mit Hilfe seiner gefäßver- engenden und entzündungshemmenden Wirkung können Sie Juckreiz und einer übermäßigen Schwellung vorbeugen. • Auch das robuste Kraut Giersch kann man ebenso wie den Spitzwegerich da- für verwenden. Giersch wächst an Wald-

• Nicht zuletzt möchte ich noch die Heilkräfte des Teebaumes, die sich ebenfalls bei Insektenstichen bewährt haben, erwähnen. Übergießen Sie dafür 1 TL getrocknete Teebaumblätter mit ca. 200 ml. kochendem Wasser, lassen Sie den Aufguss ca. 10-12 min. ziehen, bevor sie ihn durch ein Sieb gießen. Tränken Sie ein sauberes Tuch mit dem Sud, und legen sie es auf die Stichwun- de. Wickeln Sie ein Moltontuch oder Sanitastuch zur Befestigung herum. Die Blätter des Teebaumes enthalten antiseptische Öle und wirken somit möglichen Entzündungen entgegen. Kommen wir noch zu einer anderen Gesellin, deren Anwesenheit uns großes Unbehagen bereitet, insbesondere dann, wenn sie in Begleitung Ihrer Artgenos- sinnen um uns herumschwirrt. Dabei ist ihr Interesse noch nicht einmal auf uns gerichtet, sondern vielmehr auf die Ge- tränke und Speisen, die sich in unserer Nähe befinden. Gerade gegen Ende des Sommers fallen Wespen wie ausgehun- gert über sämtliche Lebensmittel her. Beim Versuch sie zu verscheuchen, fliegen sie nur noch wilder und hekti- scher umher. So verhalten Sie sich richtig: • Auch wenn es Ihnen noch so schwer- fällt, versuchen Sie ruhig zu bleiben. Schlagen Sie nicht nach ihnen. Hekti- sche Bewegungen oder Anpusten sehen Wespen als Angriff an, wogegen sie sich mit ihrem Stachel wehren. • Wespen werden sowohl vom Duft süßer als auch herzhafter Lebensmittel HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 53 Wegrändern und wird von manchen Gartenliebhabern wegen seiner Unver- wüstlichkeit gehasst. Zerreibt man seine Blätter zwischen den Fingern, kann man ihn an seinem unvergleichlichen Aroma leicht erkennen. Giersch kann übrigens auch als wunderbares Gemüse verarbei- tet werden. Als herzhafte Suppe zube- reitet oder als deftiges Spinatgemüse bringen Sie Abwechslung und gesundes Gemüse auf Ihren Teller. Das Rezept finden Sie am Ende des Beitrags. • Zerriebene beziehungsweise zer- quetsche Gänseblümchen haben sich ebenfalls bewährt, um den Juckreiz nach Mückenstichen zu lindern. • Eine starke Kochsalzlösung (1EL Kochsalz in 100ml. Wasser lösen) auf die Einstichstelle leicht eingerieben, lindert ebenfalls den Juckreiz und wirkt desinfizierend.

angelockt. Lassen Sie daher weder Ge- tränke noch Nahrungsmittel offenstehen. Räumen Sie Essensreste direkt nach dem Essen vom Tisch. • Getränke aus Dosen mit einem Strohhalm trinken, schützt Sie und Ihre Lieben davor eine ertrinkende Wespe versehentlich zu verschlucken. • Wespen lieben süßlichen, blumigen Duft. Lassen Sie daher Parfüms oder Deos mit diesen Duftnoten während der Sommermonate im Schrank stehen. … und das können Sie noch tun: • Lenken Sie Wespen von Ihrem Tisch weg. Legen Sie dazu am besten über- reifes Obst, vielleicht auch ein kleines Stückchen Fleisch einige Meter von Ihrem Platz entfernt als Köder aus. • Gewürznelken sagt man eine insek- tizide Wirkung nach. Sie eignen sich nicht nur zur Abwehr von Kleidermotten und Mücken. Auch Wespen können Sie damit fernhalten. Zur Abschreckung von Wespen werden Zitronenscheiben, etwas dicker geschnitten, mit Gewürznelken gespickt und auf einem kleinen Teller auf dem Tisch verteilt. • Eine im Glas gefangene Wespe soll ihre Kolleginnen abschrecken, Ihren Tisch anzufliegen. Nach dem Essen können Sie die Wespe wieder frei lassen. Nehmen Sie dafür ein Schraubglas und stülpen Sie es über die Wespe, sobald sie am Tisch Platz genommen hat. Sofortmaßnahmen bei einem Stich: • Bleiben Sie so ruhig wie möglich. Hektisches Umherlaufen fördert die Blutzirkulation und die Ausbreitung des Gifts. • Im Gegensatz zu Wespen verlieren 54 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

Bienen beim Einstich in die mensch- liche Haut ihren Stachel und sterben anschließend. Ziehen Sie im Fall eines Bienenstichs sofort den Stachel heraus. Damit so wenig Gift wie möglich seine Wirkung verrichten kann, drücken Sie die Einstichstelle ganz vorsichtig aus. Mit der austretenden Gewebsflüssigkeit (ein kleiner, winziger Tropfen ist ausrei- chend) wird auch das Gift herausgespült. • Zur Verminderung einer starken Schwellung kann die Stichwunde mit einem in heißem Wasser (ca. 50°C) getränkten Tuch betupft werden. Die Eiweißmoleküle des Giftes zerfallen dabei. Wenn sie dem heißen Wasser Kochsalz hinzufügen, wirkt es außerdem desinfizierend. • Hilfreich ist auch der Saft von Zwie- beln. Er wirkt entzündungshemmend und ist bei allen Insektenstichen ein hilfreiches Hausmittel. • Wie auch bei Mückenstichen können Sie Blätter des Spitzwegerichs zerreiben und auf die Stichwunde auftragen. ACHTUNG: Bei Stichverletzungen im Mund und Rachenraum sofort von innen und außen mit Eiswürfel kühlen. Fahren Sie zum Arzt oder ins nächstgelegene Krankenhaus. Sommer und Schwitzen An heißen Sommertagen verliert unser Körper vermehrt an Flüssigkeit. Über die Bildung von Schweiß kühlt er sich ab, um einer möglichen Überhitzung entgegenzuwirken. Daher sollten Sie gerade an heißen Tagen ausreichend und über den ganzen Tag verteilt trinken. • Am besten eigenen sich Mineral- be- ziehungsweise Leitungswasser, unge- süßte Kräutertees und verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Stark zuckerhaltige Getränke fördern das Durstgefühl. Wenn Sie den neutralen Geschmack des Wassers zu langweilig finden, fügen Sie ihm ein paar Spritzer Zitronensaft hinzu. Verzichten Sie möglichst auf Alkohol. Er macht schlapp und fördert die Schweiß- bildung. Letzteres gilt auch für übermä- ßigen Kaffeegenuss. • Die Getränke sollen möglichst auf Zimmertemperatur getrunken wer- den. An besonders heißen Tagen sind lauwarme Tees für den Körper nicht nur verträglicher, sondern auch als Durstlö- scher viel effektiver. Eiskalte Getränke hingegen belasten den Organismus, da er den großen Temperaturunterschied wie- der ausgleichen muss. Hierfür kurbelt er den Stoffwechsel an, was zu vermehrter Schweißbildung und letztendlich zu mehr Durst führt. • Wasserhaltige Obst- und Gemüsearten, wie beispielsweise die an erster Stelle stehenden Wassermelonen, gefolgt von Gurken, Ananas, Pfirsich, Tomaten so- wie Orangen sind eine gesunde Alterna- tive gegen den Durst. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 55

• Unsere Kleidung trägt ebenfalls dazu bei, ob wir vermehrt schwitzen oder nicht. Synthetische Fasern können die Atmung der Haut meist nicht unter- stützen und die zwischen Kleidung und Haut entstandene Hitze fördert eine vermehrte Schweißbildung. Kräuter gegen übermäßiges Schwitzen Die Schweißbildung ist eine vitale Funktion unseres Organismus, mit deren Hilfe der Körper einerseits seinen Wär- mehaushalt reguliert und sich gleichzei- tig entgiftet. Daher dürfen Körperaus- scheidungen wie Schwitzen möglichst nicht unterdrückt werden. Gegen starkes Schwitzen, deren Ursache vorher durch einen Arzt abgeklärt werden sollte, hält die Natur ebenfalls einige Kräuter bereit, die als Tee oder in Teemischun- gen getrunken werden können. Zu den gebräuchlichsten Pflanzen zählen: • Ysop ein Verwandter von Salbei, Lavendel & Co. hat eine schweißhem- mende Wirkung. Sein Aroma verfeinert Quarkspeisen und Salate, und einem Kräutertee beigemengt, verleiht er die- sem eine unverwechselbare Note. • Eine genügsame und dennoch vielsei- tig verwendbare Pflanze ist die Brennes- sel, die als Tee gegen viele Beschwerden hilfreich ist. Kenner jedoch schätzen sie als schmackhaftes Spinatgemüse oder in Salaten. Sie regt den Stoffwechsel an 56 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal und hilft dem Körper, sich zu entschla- cken. Ein Rezept finden Sie am Ende des Beitrags. • Die reichlich im Ackerschachtelhalm enthaltene Kieselsäure wirkt harntrei- bend, was sich positiv auf Bindegewebe und Nieren auswirkt. • Harntreibend wirkt auch die Wei- denrinde. Sie enthält unter anderem das schmerzlindernde Salicin und wird daher gerne als Tee bei Kopfschmerzen getrunken. • Eine Tasse Salbeitee, kurz vor dem Schlafengehen getrunken, soll ebenfalls starkes Schwitzen reduzieren. Anstelle des Tees kann man auch Salbei-Öl 1-3x tgl. trinken. Geben sie hierfür 1 Tropfen Salbeiöl in 250ml. lauwarmes Wasser und trinken es schluckweise. ACH- TUNG: Salbei enthält Thujon und sollte daher nicht durchweg über einen länge- ren Zeitraum genommen werden. Setzen Sie zwischendurch ein paar Tage aus, und legen Sie spätestens nach 6 Wochen eine Pause von ca. 3-4 Wochen ein. • Die stark verengende Wirkung der Eichenrinde kann ebenfalls dazu beitra- gen, die Schweißbildung herabzusetzen. Kochen Sie dafür etwa 4TL Eichenrinde in einem halben Liter Wasser ca. 10 Min. ab. Nach dem Abseihen fügen Sie den Sud dem Fußbad oder dem Bade- wasser hinzu. Bitte unbedingt beachten: Starkes nächtliches Schwitzen, welches über einen längeren Zeitraum auch an kühlen Tagen anhält, sollte unbedingt vom Arzt abgeklärt werden.

Kräutertees richtig zubereitet Damit die Inhalts- stoffe der getrock- neten Kräuter möglichst erhalten bleiben, werden viele Kräuter nur mit kochendem Wasser überbrüht. Nachdem der Tee ca. 10 – 12 Minuten abgedeckt ziehen konnte, wird er durch ein Sieb gegossen. Kräutertees wer- den möglichst ungesüßt, eventuell mit etwas Honig, warm oder kalt, in klei- nen Schlucken getrunken. Manche Kräuter verlieren unter Beimengung von Zu- cker wertvolle Bitterstoffe. Abkochung Um die Wirkstoffe man- cher Pflanzen aus den Wurzeln und Hölzern gewinnen zu können, ist eine Abkochung erforder- lich. Dazu wird 1 TL auf ca. 200ml Wasser in kaltem Wasser angesetzt und langsam aufgekocht. Nach ca. 10 Minuten Garzeit noch etwas ziehen lassen. Anschließend wird der Sud durch ein Sieb gegossen und in kleinen Schlucken getrunken. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 57

Rezepte Gierschsuppe Brennesselspinat Zutaten: 2 große Hände gewasche- ne Gierschblätter ohne Stengel, 2 – 3 mittlere Kartoffeln, 2 Zwiebeln, etwas Öl, 1/2L Wasser, ¼ L Milch, ½ Becher Crème fraiche, 2 TL Gemüse- oder Fleischbrühe, Pfeffer und Salz. Zubereitung: Zwiebeln kurz glasig wer- den lassen, anschließend Wasser, Brühe, Giersch und kleingewürfelte Kartoffel hinzufügen und ca. 10 – 15 Minuten garen lassen. Mit dem Pürierstab zerklei- nern und Milch, Crème fraiche beifügen und noch einmal kurz aufkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer evtl. Kräuter abschme- cken und servieren. Tipp: Je nach Geschmack kann 1 Zehe Knoblauch oder etwas Bärlauch hinzu- gefügt und anstelle von Crème-fraiche können 1-2 EL Schmand verwendet werden. Je nach Geschmack kann auch eine kleingeschnittene Möhre mitge- kocht werden. 58 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal Zutaten: Gewaschene Brennesselblätter, Etwas Butter, Crème Fraiche, Salz, Pfeffer, Muskat. Zubereitung: Im Topf etwas Butter zerlassen und Brennesselblätter ca. 20 Minuten düns- ten. Je nach Belieben können die Blätter ganz gelassen werden oder anschließend mit dem Stabmixer zerkleinert werden. Mit Crème fraiche, Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Guten Appetit! Tipp: Eine Berührung mit den Brenn- haaren lässt sich gut vermeiden, indem Sie die Blätter einfach mit einer Schere abschneiden und direkt in eine Schüssel fallen lassen. Unter einer starken Dusche verlieren die Blätter ihre brennende Wir- kung oder kurzes Blanchieren hilft auch. Sie können aber auch die Blätter in ein Tuch wickeln und gut auswringen.

Sommer und Heuschnupfen Immer mehr Menschen reagieren in den letzten Jahren allergisch auf die Pollen bestimmter Gräser, Bäume und Sträu- cher. Mit den warmen Temperaturen steigt auch die Pollenbelastung in der Luft, was zu einer Reizung der Schleim- häute bei Heuschnupfenpatienten führt. Die folgenden Punkte können helfen, allergische Reaktionen zu lindern. • Pollen gelangen auch durch geöffnete Fenster in unsere Wohn- und Büroräu- me. Daher sollten sie nur zu Zeiten, in denen die Pollenbelastung am gerings- ten ist, geöffnet werden. Auf dem Land sollten die Abendstunden ab 19:00 bis Mitternacht, in der Stadt hingegen die frühen Morgenstunden zwischen 6:00 Uhr und 8:00 Uhr für das Lüften genutzt werden. • Lassen Sie getragene Wäsche nicht im Schlafzimmer liegen, denn darin verfan- gene Pollen können den Schlaf erheblich stören. • Bürsten Sie abends die Haare über der Badewanne gut aus. So wird ein großer Teil der Pollen herausgekämmt. Effekti- ver ist natürlich eine kurze Haarwäsche. • Pollen bleiben auch an frisch gewa- schener Wäsche hängen. So frisch und angenehm im Freien getrocknete Wä- sche auch riecht, Heuschnupfenpatienten sollten darauf verzichten. • An Tagen, an denen der Pollenflug erhöht ist, ist es sinnvoll die Kontakt- linsen gegen die Brille auszutauschen. Kontaktlinsen können die Bindehaut zusätzlich reizen. • An Tagen, an denen die Schleimhäute durch den Pollenflug besonders gereizt sind, können Dampfbäder mit beispiels- weise Dillöl recht hilfreich sein. Hierzu träufeln Sie ein paar Tropfen des Öles in eine Schüssel mit warmem beziehungs- weise heißem Wasser und inhalieren für die Dauer von mindestens 10 Min. Sie können auch Fenchelöl anstelle des Dillöls nehmen, welches ebenfalls die Atemwege beruhigt. Kräuter gegen Heuschnupfen • Augentrost (Euphrasia officinalis) wird als erstes Heilmittel bei einer gereizten Bindehaut eingesetzt. Mit Abkochung des Augentrostes können Sie die Augen auswaschen. Geben Sie 1TL Augentrost in 250 ml kaltes Wasser und kochen Sie es kurz ca. 10 Min. auf. Lassen Sie den Sud anschließend ab- kühlen, und schütten Sie die Abkochung durch ein Sieb. Sobald das Wasser etwas abgekühlt ist, können Sie ein sauberes, weiches, fuselfreies Tuch eintauchen und die Augen damit auswaschen. Während HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 59

Sie vom äußeren Augenwinkel zur Nase hin wischen, halten Sie die Augenlider leicht geöffnet. Euphrasia ist in der Apotheke auch in Form von Augentropfen erhältlich. • Die Blütenblätter der Rose können als Tee getrunken werden. Der Tee ist als Mundspülung bei entzündeten, geschwollenen Schleimhäuten hilfreich. Hierfür nimmt man 1 gehäuften TL getrocknete Rosenblätter, übergießt sie mit heißem Wasser und lässt sie 5 Min. zugedeckt ziehen. Nach dem Abseihen kann der Tee mit etwas Honig gesüßt werden. • Der hohe Anteil an Vitamin C in der Hagebutte stärkt das Immunsystem. Hierfür übergießt man 1TL der getrock- neten Blätter mit ca. 200 ml kochendem Wasser, lässt sie zugedeckt 10 Min. zie- hen und gießt den Sud vor dem Trinken durch ein Sieb. 60 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal • Der Lindenblütentee ist ein wunder- bares Mittel gegen Fieber. Er stärkt das Immunsystem und hilft dem Körper, sich zu entgiften. • Der Wasserdost (Eupatorium can- nabinum) ist ebenfalls immunisierend. Seine Wirkkraft stellt er besonders bei beginnendem Schnupfen immer wieder unter Beweis. Es scheint so, als hätte er sich auf Schnupfnasen, wie wir sie auch bei Heuschnupfen kennen, spezi- alisiert. Bevor man den Wasserdost als Tee trinken möchte, muss man 1TL des getrockneten Krautes kalt ansetzen. Am besten lässt man ihn über Nacht ca. 6-8 Std. zugedeckt stehen und nach dem Ab- seihen gießt man etwas warmes Wasser hinzu und trinkt ihn dann schluckweise. Hinweis: Wasserdost sollte nur über eine kurze Zeit hinweg angewendet werden. Langfristige Anwendungen können zu einer Schädigung der Leber führen.

Homöopathie ist messbar Text: Markus Dankesreiter, Dipl. phys., Heilpraktiker, Regensburg www.heilpraxis-dankesreiter.de Homöopathie ist in Deutschland und in vielen anderen Ländern bei den Patienten ausgesprochen beliebt. Wer ihre Wirkung schon einmal am eigenen Leib erfahren hat, der zwei- felt gewöhnlich nicht an der Wirksam- keit homöopathischer Arzneimittel. Naturwissenschaftler ohne derartige persönliche Heilungserlebnisse tun sich da zum Teil deutlich schwerer: Sie misstrauen den einzelnen persönli- chen Erfahrungen von Patienten, auch wenn es viele Millionen davon gibt. Naturwissenschaftler hätten gerne eine naturwissenschaftliche Erklärung für die Wirkung der Homöopathie und einen wissenschaftlichen Beweis für die Wirk- samkeit der Tropfen und Globuli - vor allem für die Hochpotenzen ab C12, in denen theoretisch kein Wirkstoff mehr enthalten sein dürfte. Diesem Wunsch wollen Homöopathie Befürworter gerne nachkommen: Sie präsentieren der Fachwelt seit Jahren immer wieder Studien mit Patienten (klinische Studien), die eine positive Wirkung belegen. Die Kritiker erken- nen diese Studien aber nicht an, mit der Begründung, dass diese fehlerhaft und minderwertig seien. Sie legen ihrerseits negative Gegenstudien vor, die wieder- um von den Homöopathie Befürwortern als fehlerhaft und tendenziös abgelehnt werden. Eine Einigung wird so wohl niemals zustande kommen. Markus Dankesreiter, Dipl. Physiker Im Getöse dieses Studien-Streits ist aber etwas anderes, völlig Überraschendes übersehen worden: Ein Franzose hat schon vor Jahren mittels einer physi- kalischen Messmethode gezeigt, dass homöopathisch zubereitete Arzneimittel sich anders verhalten, als es die Natur- wissenschaftler erwartet hatten. Die große Frage: Was ist drin? Betrachten wir kurz die Herstellung ho- möopathischer Arzneimittel am Beispiel von Sulfur: Für die Erzeugung einer Sulfur-Hochpotenz wird zuerst die Aus- gangssubstanz (Schwefel) zusammen mit Milchzucker (Laktose) im Verhältnis 1:100 verrieben, damit erhält man die C1-Potenz. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 61

Das Produkt dieses Vorgangs wird wie- derum im Verhältnis 1:100 mit Milchzu- cker verrieben, wodurch die C2-Potenz entsteht. Wiederholt man diesen Vorgang abermals, hat man damit eine Sulfur C3-Potenz. Die weitere Potenzierung erfolgt nun durch Verdünnen und Verschütteln der jeweils niedrigeren Potenz mit Alkohol, und zwar auch wieder im Verhältnis 1:100. Nach zwölf Potenzschritten, mit der C12-Potenz, wird die sogenannte „Avogadro-Grenze“ überschritten. Das bedeutet: Rein rechnerisch ist kein einziges Wirkstoff-Molekül mehr in der Alkohol-Lösung enthalten. Die Schluss- folgerung, die der gesunde Menschen- verstand daraus möglicherweise voreilig zieht: Wenn nichts drin ist, dann kann auch nichts wirken. Aber bevor wir hier voreilig einen Schlussstrich unter die ganze Homöo- pathie ziehen, lassen Sie uns weiterden- ken: Wenn in so einer verschüttelten hochverdünnten Lösung tatsächlich nichts drin wäre, dann dürfte sie sich in ihren physikalischen Eigenschaften auch nicht von dem „leeren“ Lösungs- mittel unterscheiden, mit dem immer wieder verdünnt wurde. In diesem Fall sollte also eine Sulfur C12-Lösung die gleichen Eigenschaften haben wie die reine Alkohol-Lösung, die auch zu ihrer Herstellung verwendet wurde. Wenn aber diese beiden Lösungen - homöopathisches Arzneimittel und reine Alkohol-Lösung - wider Erwarten unter- schiedliche Eigenschaften hätten, dann müsste man daraus schlussfolgern, dass es auch tatsächlich einen Unterschied zwischen den beiden Flüssigkeiten gibt. 62 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal So in etwa dachte auch Jean-Luis De- mangeat, Nuklear-Mediziner am Centre Hospitalier de Haguenau im Elsass. Deswegen begann er vor etwa 20 Jahren, verschüttelte, hochverdünnte Lösungen mit der Methode der Kernspinresonanz- Spektroskopie zu untersuchen. Kernspinresonanz-Spektroskopie und die Beweglichkeit von Wassermolekülen Die Kernspinresonanz-Spektroskopie oder NMR-Spektroskopie ist eine physi- kalische Messmethode, die auf densel- ben physikalischen Grundlagen wie die Magnetresonanztomographie (MRT) basiert. Damit sind Messungen möglich, die uns darüber Auskunft geben, wie beweglich die Wassermoleküle in einer Messprobe sind. Zum Verständnis einige kleine Beispiele: Es leuchtet ein, dass sich Wassermole- küle in gefrorenem Wasser kaum mehr bewegen können, sie sind in der Eis- Struktur quasi gefangen. In flüssigem Wasser sind die Moleküle dagegen sehr beweglich: Sie können sich drehen, ver- schieben, kurzzeitige Verbindungen mit einem anderen Wassermolekül eingehen und sich sofort wieder davon lösen. Das Wasser ist hier also sehr dynamisch und unstrukturiert. In einer Kochsalzlösung liegt die Beweglichkeit der Wasser- moleküle - je nach Salzkonzentration - irgendwo zwischen reinem Wasser und Eis, denn die Kochsalz-Ionen bewirken durch ihr elektrisches Feld, dass sich die Wassermoleküle zeitweise darum anlagern. Das Salz schränkt also die Dynamik der Wassermoleküle stark ein, das Wasser ist relativ strukturiert. Diese Dynamik

und Strukturiertheit der Wassermoleküle kann man an den Messwerten der NMR- Spektroskopie ablesen. Die bahnbrechenden Untersuchungen des Monsieur Demangeat Zurück zu Jean-Louis Demangeat: Er begann bereits 1992 mit seinen For- schungen mittels NMR-Spektroskopie und verwendete dafür zuerst Lösungen mit reiner Kieselsäure (Siliziumdioxid), später auch mit Mangan und Histamin als Testsubstanzen [1]. Als Lösungsmit- tel zum Verdünnen und Verschütteln ver- wendete er Wasser, Kochsalzlösung und Lithiumchlorid-Lösung, um Erkennt- nisse über den Einfluss verschiedener Lösungsmittel zu gewinnen. Um sicherzugehen, dass seine Ergeb- nisse nicht von der Ausstattung eines bestimmten Labors abhingen, führte er seine Messungen in drei verschiede- nen Labors mit verschiedenen NMR- Spektrometer-Modellen durch. Er entwickelte ein sehr strenges Vorgehen, um Beeinflussungen des Messvor- gangs durch Temperaturschwankungen, Druckschwankungen, Verunreinigungen usw. möglichst auszuschließen und so den Messfehler klein zu halten. Bei allen Messreihen wurde jeweils auch min- destens ein „leeres“ Lösungsmittel als Kontrollprobe mitgeführt und genauso behandelt wie alle anderen Proben - und zwar verblindet: Der Experimentator wusste nicht, ob er da gerade eine nor- male Kochsalzlösung verschüttelte oder eine „echte“ Lösung mit Siliziumdioxid. Demangeats Untersuchungen umfassen Messungen von der C3-Potenz bis zur C24 und zeigen genau das, was eigent- lich nicht sein darf: Die Lösungen unter- scheiden sich deutlich von den Kontroll- proben. Die Messwerte kann man nur so interpretieren: In den Flüssigkeiten ist die Beweglichkeit der Wassermole- küle unerwartet stark eingeschränkt, mit zunehmender Potenz nimmt die Beweg- lichkeit sogar weiter ab. Und besonders wichtig: Die Veränderungen sind von der verwendeten Ausgangssubstanz ab- hängig, d.h. Kieselsäure, Histamin und Mangan ergeben jeweils unterschiedli- che Messwerte. Das bedeutet, dass die Veränderungen in der Wassermoleküldy- namik stoffspezifisch sind. Solche Ergebnisse fordern natürlich den Widerspruch geradezu heraus. Das hat Demangeat wohl schon am Anfang seiner Forschungen befürchtet, weshalb er, wie oben bereits angedeutet, beson- ders gründlich vorging. Bei der NMR- Spektroskopie kann man in der Tat viele Fehler begehen, daher veröffentlichte er seine Ergebnisse lange Zeit nicht in ho- möopathischen Fachjournalen, sondern hauptsächlich in angesehenen physika- lischen Fachzeitschriften (zum Beispiel [3,4,5]), die von Experten für NMR- Spektroskopie gelesen werden, um sich hier zusätzliche Expertenmeinungen einzuholen [2]. Auch andere Forscher haben Messungen mit homöopathischen Hochpotenzen durchgeführt. Viele fanden ebenfalls un- erwartete Effekte und bestätigen damit Demangeats Ergebnisse. Fazit Die physikalischen Forschungen De- mangeats und anderer zeigen, dass das homöopathische Herstellungsverfahren, so wie es Samuel Hahnemann vor bald 200 Jahren vorschrieb, nicht zu einer HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 63

banalen „leeren“ Lösung führt. Damit widerlegen die Untersuchungen die Vermutung, dass hochpotenzierte Lösun- gen im Prinzip nur Wasser und Alkohol seien. Die Messungen zeigen: Dieses Hochpotenz-Wasser ist nicht normal, seine Eigenschaften werden physikalisch messbar verändert (dasselbe gilt natür- lich auch für die anderen verwendeten Lösungsmittel). Potenzierte Lösungen lassen sich auch in Hochpotenzen mit- tels NMR-Spektroskopie unterscheiden von solchen Lösungsmitteln, in die keine Stoffe eingebracht wurden (Kontrollpro- ben). Und sogar verschiedene Ausgangs- substanzen lassen sich so voneinander unterscheiden. Physikalische Auswir- kungen homöopathischer Herstellungs- verfahren sind damit messbar geworden: In über 1.600 Experimenten an physika- lischen, chemischen und biologischen Testsystemen hat sich klar gezeigt, dass zum Beispiel Strahlendetektoren, Kup- ferchloridkristalle, Mikroorganismen oder Frösche auf hochverdünnte und verschüttelte Substanzen reagieren. Daraus lässt sich schließen, dass der Wirkmechanismus homöopathischer Arzneimittel ein anderer sein muss als derjenige konventioneller. Welcher Art er genau ist, ist noch nicht bekannt. Das Phänomen existiert aber zweifelsfrei. Es nicht zur Kenntnis zu nehmen, weil es nicht unter Rückgriff auf Modelle und Theorien erklärbar ist, die manche Wis- senschaftler liebgewonnen haben, zeugt von einer unwissenschaftlichen Geistes- haltung. Quellen: [1] Demangeat, JL Nanosized solvent super- structures in ultramolecular aqueous dilutions: twenty years‘ research using water proton rela- xation. Homeopathy. 2013;102:87–105 [2] Demangeat JL, Poitevin B. Guest editorial. Nuclear magnetic resonance: let’s consolidate the ground before getting excited! Br Hom J 2001; 90: 2-4. [3] Demangeat JL, Gries P, Poitevin B, et al. Low-fieldNMRwater proton longitudinal rela- xation in ultrahighly diluted aqueous solutions of silica-lactose prepared in glass material for pharmaceutical use. Appl Magn Reson 2004; 26: 465-481. [4] Demangeat JL. NMR water proton relaxa- tion in unheated and heated ultrahigh dilutions of histamine: evidence for an air-dependent supramolecular organization of water. J Mol Liq 2009; 144: 32-39 [5] Demangeat JL. NMR relaxation evidence for solute-induced nanosized superstructures in ultramolecular aqueous dilutions of silicalac- tose. J Mol Liq 2010; 155: 71-79 64 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

AUSLÖSENDE URSACHEN Überarbeitung. Bei heißem Wetter. Durch zu häufiges Essen, zu häufiges Stillen. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Bei heißem Wetter. Generell abends, auch nachts zwischen drei und vier Uhr. Durch zu häufiges Essen oder Stillen beispielsweise, wenn der weinende Säugling sofort gestillt wird, noch ehe die zuvor getrunkene Milch verdaut wurde. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Beim Gehen im Freien. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Augen: Lichtempfindlichkeit. Schmerzen: Die Schmerzen werden wie „zusammengeschraubt“ beschrieben. Haut: Juckende Ausschläge, besonders an den Gelenken, die durch Hitze schlimmer werden. Durst-/Essverhalten: Akute Magen-Darmbeschwerden bei Kindern, bei heißem Wetter. Stuhl: Neigung zu Sommerdurchfall, häufig gehen Koliken voraus. Der Durchfall ist grünlich und fast geruchlos. Fieber: Durstlosigkeit trotz großer Fieberhitze. Besondere Symptome Die Person neigt zu Weinerlichkeit, großer Erschöpfung, Kräfteverlust und Schwäche. Verschlechterung der Symptome durch den Genuss von Milch, bei Kindern während der Zahnung. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 67

AUSLÖSENDE URSACHEN Insektenbisse, -stiche. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Durch Wärme, Sommerhitze. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Durch Kälte. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Schmerzen: Die Schmerzen sind stechend der brennend. Haut: Nesselsucht (Urtikaria) und Nesselfieber mit unerträglichem Jucken, die Person sagt, „es sticht und brennt überall“. Hitzebläschen. Insektenstiche, mit stechendem Jucken und Schwellung, mit Übelkeit und Angst zu sterben. Ödematöse Schwellungen. Die Person möchte ins kalte Wasser springen. Schweiß: Bei Hitze bricht kalter Schweiß aus. BESONDERE SYMPTOME Allergieneigung. Unruhe, ständig wechselnde Aktivitäten. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 69

AUSLÖSENDE URSACHEN Feuchte Kälte. Sommerhitze, Sonnenhitze. Überessen oder nach Alkoholmissbrauch. Nach Schwimmen oder ins (kalte) Wasser fallen. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Kaltes Baden und kaltes Wasser am Kopf. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Im Freien. In Ruhe. Durch feuchtwarme Anwendungen. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Haut: Urtikaria: weiße Quaddeln mit rotem Hof, die stark jucken. Hals: Heiserkeit nach kaltem Bad. Durst-/Essverhalten: Beschwerden nach Alkohol und Überessen. Stuhl: Sommerdurchfall. Fieber: Besonders in der Sommerhitze. BESONDERE SYMPTOME Die Person ist stets schläfrig und matt. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 71

AUSLÖSENDE URSACHEN Sonne, Wind, Zugluft. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Durch Sonnenhitze, generell bei Erhitzung. Durch Zugluft, am Kopf, zum Beispiel nach dem Haar waschen. Bei Geräuschen. Durch Licht. Bei Bewegung, Erschütterung. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Durch leichte Bedeckung und Bettruhe. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Kopf: Sonnenstich mit hochrotem Kopf. Beschwerden durch Schlafen oder Aufenthalt in der Sonne. Klopfende, hämmernde Kopfschmerzen, besonders in den Schläfen, die durch Ruhighalten des Kopfes besser werden. Schmerzen: Klopfend, hämmernd. Augen: Die Person ist lichtscheu, sieht doppelt. Tränende Augen mit sehr salziger Absonderung. Gerötete Bindehaut. Nase: Nasenbluten. Haut: Fieberhafte, scharlachartige Hautausschläge. Furunkel erscheinen im Frühjahr. Hellroter Sonnenbrand. Fieber: Die Person neigt zu hohem Fieber, das plötzlich erscheint. Das Gesicht ist hierbei rot und heiß. Schweiß entwickelt sich besonders an den bedeckten Körperteilen (unter der Bettdecke). Der Körper strahlt Hitze ab. Sichtbares Klopfen der Halsschlagadern. Zähneknirschen. BESONDERE SYMPTOME Körperhitze. Röte. Trockenheit. Krämpfe. Symptome erscheinen plötzlich. Die Person ist sehr unruhig. Beschwerden infolge unterdrückten Schweißes beispielsweise durch kaltes Abduschen oder aluminumhalti- ges Deodorant. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 73

AUSLÖSENDE URSACHEN Als Folge von körperlicher Überanstrengung. Durch plötzliches Abmildern der körpereigenen Erhitzung, zum Beispiel durch den Genuss kalter Getränke im erhitzen Zustand. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Kalter Wind, bei Stürmen. Durch Unterdrückung von Schweiß, zum Beispiel durch kaltes Abduschen oder aluminiumhaltige Deodorants. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Massage. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Schmerzen: Zerschlagenheitsgefühl. Haut: Hautausschläge, im Sommer, die jucken, aber Kratzen verschlechtert. Arme und Beine: Muskelkater. Stuhl: Gelbe, schmerzlose Durchfälle, infolge kalter Nässe, wenn die Person vorher erhitzt ist. BESONDERE SYMPTOME Beschwerden nach harter Arbeit draußen (beispielsweise im Garten) oder sportlichen Aktivitäten in der Sommerhitze. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 75

AUSLÖSENDE URSACHEN Ärger, Schreck. Völlerei, Alkohol. Kalte Getränke bei heißem Wetter. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Bewegung, Bücken, auch Husten. Hitze. Sommerzeit. Wetterwechsel. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Durch Ruhe, im Liegen. Bei feuchtem Wetter. Beim Schwitzen. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Schmerzen: Die Schmerzen sind stechend. Kopf: Kopfschmerz im Sommer, oder wenn man der Sonne aussetzt war, nach übermäßigem Essen und Trinken. Nase: Schnupfen nach Überhitzung. Hals: Entzündung, durch Abkühlung nach Überhitzung, zum Beispiel durch Eis oder eiskalte Getränke. Haut: Insektenstiche. Durst-/Essverhalten: Verlangen nach kalten Getränken. Durst auf große Mengen. Sodbrennen nach dem Genuss von Wein, besonders abends. Magenbeschwerden bei Sommerhitze. Stuhl: Sommerdurchfall, nach kalten Getränken. BESONDERE SYMPTOME Trockenheit der Schleimhäute herrscht vor. Die Beschwerden erscheinen langsam. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 77

AUSLÖSENDE URSACHEN Insektenstiche, -bisse. Tierbisse. Beschwerden nach Durchnässung. Verletzungsfolgen. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Durch Bewegung, Wärme. Beim Trinken von Wein. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Durch Abkühlung, Ruhe. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Kopf: Die Person mag den Kopf nicht (durch Sonnenhut) bedecken. Augen: Augenverletzung (durch Schlag). Lichtscheu. Haut: Insektenstiche (auch Zecken). Infizierte Insektenbisse. Tierbisse (Schlangen, Hunde). Schmerz: Stechend, reißend, klopfend, besser durch kalte Anwendungen. Schweiß: Nächtliches Schwitzen. BESONDERE SYMPTOME Ein gutwirkendes Arzneimittel bei Verletzungen und Infektionsgefahr durch Biss-, Stichwunden. Mangel an Lebenswärme selbst bei körperlicher Anstrengung. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 83

AUSLÖSENDE URSACHEN Sommerhitze. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Aufenthalt in der Sonne. Anstrengung in der Hitze. Kalte Getränke verschlimmern, wenn die Person zuvor erhitzt ist. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Gehen im Freien. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Kopf: Kopfschmerz durch Hitze, in der Sonne. Sonnenstich. Nase: Heuschnupfen. Durst-/Essverhalten: Beschwerden durch Trinken kalten Wassers nach Überhitzung. BESONDERE SYMPTOME Verschlimmerung der Beschwerden ab 25 Grad Außentemperatur. Die Person neigt zu Hitzschlag und Sonnenstich. Mattigkeit und Schwindel infolge des Aufenthaltes in der Sonne. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 85

AUSLÖSENDE URSACHEN Zugluft. Kaltwerden der Füße. Sitzen auf einem kalten Stein. Ärger. Drogen- oder Alkoholkonsum. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Bei windigem Wetter, Wetterwechsel (von warm zu kalt). VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Durch Wärme, feuchtes Wetter, in Ruhe. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Nase: Heuschnupfen, durch Gräser, Blumen, Tierhaare. Hals: Nackensteifheit, durch Erkältung. Magen: Übelkeit beim Fahren, im Bus. Seekrankheit. Durst-/Essverhalten: Verlangen nach alkoholischen Getränken. Stuhl: Durchfall, auf Reisen, nach alkoholischen Getränken. BESONDERE SYMPTOME Bei akuten Erkrankungen friert die Person stark, sie ist generell reizbar. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 87

AUSLÖSENDE URSACHEN Durchnässung. Feuchte Räume. Sonnenbestrahlung. Flüssigkeitsverlust. Fettige Speisen. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Hitze, Nässe, Wind. Durch zu reichliches Speisen. Durch kaltes Trinken nach Erhitzung. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Durch durchgehende Bewegung, eiskalte Getränke, Duschen, Baden. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Schmerzen: Wandernde oder ziehende Schmerzen. Abdomen: Blähungskoliken nach fettigen Speisen. Magenschleimhaut- entzündung (Gastritis). Magenschmerzen, von Durcheinanderessen (Eiscreme, Früchte und Gebäck). Übelkeit während der Busfahrt. Übelkeit, die sich durch Erbrechen bessert. Haut: Sonnenallergie, kleinknotig. Die Person neigt dazu, schnell Sonnenbrand zu entwickeln. Nase: Heuschnupfen, mit Niesen. Ohren: Die Ohren sind wie verstopft - bei Flugreisen, Tauchen. Brust: Asthma, schlimmer durch kaltes, nasses oder feuchtes Wetter oder Überhitzen. Harnorgane: Blasenentzündung, durch nasse Füße. BESONDERE SYMPTOME Die Symptome wechseln den Ort. Weinerlichkeit herrscht vor. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 89

AUSLÖSENDE URSACHEN Überanstrengung der Muskeln und Sehnen. Verstauchung. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Kälte, Zugluft, Wetterwechsel. Nässe, Nasswerden, Baden. In Ruhe. Zu Beginn der Bewegung. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Durch trockene Hitze, durch Gehen, fortgesetzte Bewegung. TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Schmerzen: Die Schmerzen sind ziehend und reißend. Nase: Heuschnupfen, mit krampfartigem Niesen. Arme und Beine: Wadenkrämpfe nach dem Gehen. Sehnenscheidenentzündungen, beispielsweise nach sportlichen Aktivitäten. Kopf: Kopfschmerz nach Durchnässung. BESONDERE SYMPTOME Die Person ist ruhelos und stets in Bewegung. Zu Beginn der Bewegung schmerzt es und im Verlauf der Bewegung geht es der Person besser. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 91

AUSLÖSENDE URSACHEN Folgen von Flüssigkeitsverlust. VERSCHLIMMERUNG DER BESCHWERDEN Nach Nasswerden, bei feuchtwarmem Wetter. Durch Fahren mit dem Auto oder der Bahn. Durch Reiten, Schaukeln, Schifffahrt. VERBESSERUNG DER BESCHWERDEN Durch körperliche Anstrengung, Bewegung (Tanzen). TYPISCHE SOMMERSYMPTOME Schmerzen: Die Schmerzen sind brennend, krampfartig, ziehend. Magen: Übelkeit bei Gerüchen zum Beispiel von Speisen. Übelkeit und Erbrechen beim Fahren, Seekrankheit, Reisekrankheit. BESONDERE SYMPTOME Große Schwäche herrscht vor. Es gibt ein Gefühl einer Kugel in den inneren Organen. HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 93

Vorläufer der Homöopathie Schon im Altertum wurden medizinische Behandlungen teilweise auf der Basis des Ähnlichkeitsprinzips durchgeführt. Der griechische Arzt Hippokrates verabreichte beispielsweise Veratrum album (weißer Germer) gegen Cholera. In hoher Dosis verursacht der giftige Veratrum album selbst Durchfall, in niedriger Verdünnung konnte Cholera gelindert werden. Entdeckung der Homöopathie Der Begründer der Homöopathie, der sächsische Arzt Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann wurde 1755 in Meißen geboren. Obwohl er in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs wurde ihm aufgrund verschie- dener Förderer eine gute Ausbildung zuteil: Magister Müller an der Stadt- schule in Meißen und später an der berühmten Fürsten- und Landesschule St. Afra, deren Slogan „Aude Sapere“ er als Lebensmotto wählte; Bergrat Pöner in Leipzig, der berühmte Arzt Quarin in Wien und Burkenthal (1777) in Herr- mannstadt. Er arbeitete schon als Student als Spra- chenlehrer sowie Übersetzer, und als Arzt nachdem er sein Medizinstudium in Leipzig abgeschlossen hatte. In Herrmannstadt als Hofarzt von Burkenthal hatte er Gelegenheit, den Verlauf und das Erscheinungsbild des Wechselfiebers zu studieren, was ihm später die Beurteilung der Wirkung der Chinarinde und das Erkennen des Simi- leprinzips ermöglichte. Zur Zeit Hahnemanns wurde Krankhei- ten durch Aderlass, starke Abführmittel und hochgiftige Substanzen behandelt. Hahnemann war durch seinen Vater zur großen Achtung vor der Menschenwür- de erzogen. Daher widerstrebte es ihm diese brachialen Praktiken bei seinen Pateinten anzuwenden. Auch machte Hahnemann in den ersten Jahren als Arzt mehrfach die Erfahrung, dass ihm die Heilkunst der Laien und die der Viehärzte mehr zur Behandlung der Menschen diente als das universitäre Wissen, das er erworben hatte. In seinen ersten Veröffentlichungen kann man die Wichtigkeit der Hygiene und der diätischen Maßnahmen sowie das Bemühen, seinen Patienten Schmerzen zu ersparen, erkennen. 1783 erscheint sein erstes Buch: Anlei- tung alte Schäden und faule Geschwüre gründlich zu heilen. Hahnemann selbst experimentierte mit organischen und anorganischen Substan- zen, um vernünftige, menschenwürdige Arzneimittel herzustellen, und verfasste auch chemische Schriften wie zum Beispiel die Hahnemannsche Weinpro- be. In dieser kritisiert er den Zusatz von Bleizucker und Silberglätte zu saurem Wein, wegen derer langfristigen schädli- chen Folgen für den Menschen. Hahnemann war sich also schon zu dieser Zeit der Auswirkungen chemi- scher Substanzen auf den Organismus HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 97

bewusst, und er war jemand, der die sich schleichend einstellenden Schäden er- kannte und auf ihre Ursachen zurückfüh- ren konnte. Damit machte er sich schon die ersten Feinde: Die Weinhändler. In Preußen nämlich wurde „Die Hahne- mannsche Weinprobe“ amtlich vorge- schrieben. Mit seinen Schriften über die Arsenik- vergiftung wandte er sich in Dresden zur Gerichtsmedizin hin, die das bot was ihm im Arzttum fehlte: Sichere Ermittlungsmöglichkeiten und Wissen- schaftlichkeit, wohl wissend, dass er mit diesem Wissen ebenso wenig Menschen heilen konnte wie mit dem Wissen aus seinem Arztstudiums. Als seine Bewerbung auf die Stelle das verstorbenen Gerichtsarztes und Freun- des Wagner negativ beschieden wird – was ihm Sicherheit für seine Familie gegeben hätte - wandte er sich vorerst vom Beruf des Arztes ab und verdiente den Unterhalt für seine Familie fast ausschließlich als Übersetzer. In Leipzig erschien sein Büchlein über die Geschlechtskrankheiten, in dem Hahnemann seine Gedanken über die Wirksamkeit der Quecksilberkur bei Syphilis veröffentlicht. Er schreibt, dass das Quecksilber ein Merkurialfieber im Organismus hervorruft, welches sich an die Stelle der Syphilis setzt und diese aus dem Körper hinaustreibt. Was Hahnemann zu diesem Zeitpunkt allerdings noch unklar war: Die Syphilis und das Merkurialfiber sind durch das Ähnlichkeitsgesetzt verbunden. 98 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 1790 übersetzte Samuel Hahnemann die „Materia Medica“ des schottischen Arztes Dr. William Cullen. In diesem Buch wurde unter anderem ausführlich über die Chinarinde berichtet, die Dr. Cullen gegen Malaria empfahl, und der die Wirkung auf die magenstärkende Wirkung der Arznei zurückführte. Hahnemann wusste aufgrund seiner Er- fahrung in Hermannstadt sehr wohl um die Auswirkung der Chinarinde auf die an Wechselfieber erkrankten Menschen. Er wusste aber eben auch, dass bei fieberhaften Erkrankungen Nahrungska- renz das Beste war. Daher zog er Cullens Aussage über die magenstärkende Wirkung der Chinarin- de in Zweifel. Hahnemanns Intuition sagte ihm, dass er um die Wirkung einer Arznei wirk- lich beurteilen zu können, sie an einem gesunden Organismus erproben müsste. Denn der Kranke war jenseits der ge- sunden Norm, und Tiere reagierten zum Beispiel beim Verzehr vieler Pflanzen anders als der Mensch. Daher nahm Hahnemann selbst mehrere Tage lang immer wieder geringe Men- gen Chinarinde ein. Nach jeder Einnah- me entwickelte er Symptome, die denen der Malaria ähnelten. Diese Symptome verschwanden jeweils nach kurzer Zeit wieder. Aus seinen Beobachtungen kam Hahnemann zu dem Schluss, dass eine Arznei diejenigen Symptome bei einem Kranken heilen könne, die sie in der Arzneimittelprüfung am Gesunden erzeugt.

Da viele der getesteten Substanzen giftig waren, wurden sie stark verdünnt eingenommen. Wurden die Mittel jedoch ausschließ- lich verdünnt, so war irgendwann keine Wirkung mehr zu verzeichnen. Hahnemann stellte – verbotener Weise – seine homöopathischen Medikamente selbst her. Ihm war die Methode der Ex- traktion von Pflanzenauszügen geläufig. Häufig wurden dabei die Pflanzenteile in eine Alkohollösung gegeben und geschüttelt um die Pflanzensäfte aus der Pflanze zu lösen. Dieses Prinzip wandte er auch bei den ersten homöopathischen Mittel an. Er konnte dabei beobachten, dass die Wirkung der Mittel mit jedem weiteren Schritt der Verdünnung und anschließen- den Verschüttelung zunahm. Diese Kombination aus Verschüttelung nach einer vorausgegangenen Verdün- nung bezeichnete er später als Potenzie- rung, da die Wirkkräfte der so hergestell- ten Mittel immer mehr zu nahm, obwohl der Gehalt der chemischen Ausgangs- substanz rückläufig war. Er entwickelte damit die systematische Methode der homöopathischen Arzneimittelherstellung. Homöopathische Taschenapotheke, die Hahnemann in seinen letzten Lebensjahren in Paris benutzte. (Deutsches Apothekenmuseum, Heidelberg) HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 99

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Melany Ratsak Naturheilpraxis Lebensbaum Mühlenkamp 4 31863 Coppenbrügge Tel.: 05156 / 785 479 info@hp-ratsak.de www.heilpraxis-lebensbaum.de Dr. iur. Ricarda Dill Heilpraktikerin Plaßkampweg 30 32760 Detmold Tel.: 05231 / 962 946 rd@tierheilkunde-owl.de www.tierheilkunde-owl.de Ulrike Göbel Heilpraktikerin Lindenstraße 9 34131 Kassel – Wilhelmshöhe Tel.: 0561 / 20 260 907 praxis.ulrike.goebel@gmail.com www.ulrike-göbel.de Sigrid Strieder Heilpraktikerin Am Baumgarten 15 35794 Mengerskirchen Tel.: 06476 / 4197 760 Fax: 06476 / 4197 761 info@sigrid-strieder.de www.sigrid-strieder.de Anja Kraus Heilpraktiker Borngasse 10 36323 Grebenau Tel.: 06646 / 918 484 Dr. Cornelia Henze Frauenärztin Burgstrasse 21 37073 Göttingen Tel.: 0551 / 48 281 Fax: 0551 / 50 429 932 praxis-henze@t-online.de www.drhenze.de PLZ - 4 PLZ - 5 Beate Ruttkowski heilpraktikerin Kapellenstraße 24 40479 Düsseldorf Tel.: 0211 / 780 219 beate.ruttkowski@t-online.de Gabriele Strelau Heilpraktikerin Alter Markt 7a 40625 Düsseldorf Tel.: 0211 / 682 659 gabriele@naturheilkunde-strelau.de www.naturheilkunde-strelau.de Anke Thönnißen Heilpraktikerin Am Trietenbroich 19 41352 Korschenbroich Tel.: 02161 / 9028 500 Tel.: 02161 / 4759 662 anke@praxis-thoennissen.de www.praxis-thoennissen.de Elisabeth Scheerer Heilpraktikerin An der Wolfskaul 22a 41812 Erkelenz / Gerderath Tel.: 02432 / 6532 Fax: 02432 / 492 645 kontakt@naturheilpraxis- scheerer.de www.heilpraktikerin-scheerer.de Vesna Cekic-Tomasello Heilpraktikerin Hüller Str. 49a 44866 Bochum Tel.: 02327 / 6896 245 homoeopathie.wattenscheid @online.de www.homopathie-wattenscheid.de Stefan Reis Heilpraktiker Hardenbergstr. 2 45472 Mülheim an der Ruhr Tel.: 0208 / 3881 401 Fax: 0208 / 3881 402 info@dynamis-schule.de www.dynamis-schule.de Ralf Dissemond Heilpraktiker Klosterplatz 16 53902 Bad Münstereifel Tel.: 02253 / 546 950 ralf.dissemond@mac.com www.ralf-dissemond.de Brigitte Baltscheit Laubacherstr. 14 56288 Alterkülz Tel.: 06762/2880 Heidi Wachowski Heilpraktikerin Bahnhofstr. 49 59348 Lüdinghausen Tel.: 02591 / 7990 744 Fax: 02591 / 78 528 h.wachowski@praxis- bahnhofstrasse-lh.de www.praxis-bahnhofstrasse-lh.de Gudrun Thielmann Waldschmidtstraße 47 60316 Frankfurt Deutschland Tel.: 069 / 445 323 info@audesapere.eu www.audesapere.eu PLZ - 6 Dr. Univ. Pécs Uta Haake Berliner Str. 2a 63619 Bad Orb Tel.: 06052 / 900 888 Fax: 06052 / 912 896 druta.haake@gmx.de www.medizin-ganzheitlich.de Susanne Kellner Heilpraktikerin / Tierheilpraktikerin Goethestraße 34C 64285 Darmstadt Tel.: 06257 / 990 725 Fax: 06257 / 990 726 Tel.: 0151 - 23609801 susanne.kellner@t-online.de www.susanne-kellner.de HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 103

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Dr. med. Sigrun Imhäuser HNO-Fachärztin Hofstraße 13 63911 Klingenberg Tel.: 0 93 72 / 921 222 Fax: 0 93 72 / 921 244 praxis@dr-imhaeuser www.dr-imhaeuser.de Angelika Albert Heilpraktikerin Kastanienweg 8 64807 Dieburg Tel.: 06071 / 823 282 Fax: 06071 / 820 447 mail@angkh.de www.klassische-homoeopathie.com Marion Kampmann Höchster Str. 20 64823 Groß-Umstadt Deutschland Tel.: 06078 / 969 803 Fax: 06078 / 969 802 praxis@marion-kampmann.de www.marion-kampmann.de Sandra Bennette Heilpraktikerin Binsenweg 35 68259 Mannheim Tel.: 0621 / 4304 280 Fax: 03222 / 6819 679 sbenneette@t-online.de www.naturheilpraxis-bennette.de Edith Rothermel Heilpraktikerin Wolfstrasse 17 68642 Bürstadt Telefon: 06206 / 5186 030 Telefax: 03212 / 1205 182 Dennis Habermann Heilpraktiker Lutherstraße 25 A 69120 Heidelberg Tel.: 06221 / 418 344 habermann@homoeopathie- heidelberg.de www.praxis-habermann.de Nicole Purin Heilpraktikerin Schwabenheimer Strasse 36 69221 Dossenheim Tel.: 06221 / 7289 227 praxis@nicole-purin.de www.praxis-purin.de PLZ - 7 Anna Melchers Heilpraktikerin / Hebamme Hauptstr. 78 69245 Bammental Tel.: 06223 / 4876 411 info@homoeopathie-praxis- melchers.de www.homoeopathie-praxis- melchers.de Jutta Ludmann Heilpraktikerin Mozartstr. 51 70180 Stuttgart Tel.: 0711 / 624 660 jutta.dervisevic@web.de www.klassische-homoeopathie- stuttgart.de Doris Braune Heilpraktikerin Scillawaldstraße 75 70378 Stuttgart Tel.: 0711 / 5051 423 Fax: 0711 / 5051 424 info@homoeopathie-praxis-braune.de www.homoeopathie-praxis-braune.de Zorica Lietzke Heilpraktikerin Osterholzallee 105 71636 Ludwigsburg Tel.: 07141 / 488 104 info@homoeopathie-lietzke.de www.homoeopathie-lietzke.de Dr. Bruno Mey Facharzt für Allgemeinmedizin Uhlandstraße 14 72072 Tübingen Tel.: 07071 / 9796 496 Fax: 07071 / 9796 498 info@hahnemann-klinik- tuebingen.de www.hahnemann-klinik- tuebingen.de Christine Mangold Heilpraktikerin Albanus 1 73460 Hüttlingen Tel.: 07361 / 760 596 christine-mangold@web.de www.praxis-christine-mangold.de Hildegard Arweiler Heilpraktikerin Goethestrasse 29 73563 Mögglingen Tel.: 07174 / 803 820 hildegard@ah-naturheilpraxis.de www.ah-naturheilpraxis.de Petra Auchter Heilpraktikerin Maulbronnerstraße 2 74336 Brackenheim petrayoga@t-online.de www.petraauchter.de Armin Seideneder Heilpraktiker Bergbahnstr. 7 76227 Karlsruhe Tel.: 0721 / 401 215 Fax: 0321 / 21 232 024 armin@seideneder.de www.seideneder.de Jutta Hagedorn Heilpraktikerin Bergbahnstr. 8 76227 Karlsruhe Tel.: 0721 / 97 665 270 info@naturheilpraxis-hagedorn.de www.naturheilpraxis-hagedorn.de 104 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

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Kerstin Klinger Heilpraktikerin Augsburger Str. 29B 82194 Gröbenzell Tel.: 08142 / 593 040 praxisklinger@gmx.de www.praxisklinger.de Erika Rau Heilpraktikerin Saalburgstr. 13 81375 München Tel.: 089 / 7194 645 Fax: 089 / 7147 471 erika.rau@gmx.de www.homoeocampus.de Helmut Schnellrieder Heilpraktiker Rosenkavalierplatz 9 81925 München Tel.: 089 / 93938 908 H.Schnellrieder@t-online.de www.praxis-schnellrieder.de Christian Fruhnert Heilpraktiker Keltenstraße 6 82054 Sauerlach Tel.: 08104 / 8886 941 info@aude-sapere.com www.aude-sapere.com Dr. med. Michael Schreiner Facharzt für HNO, Allerologie Bahnhofstraße 108 82166 Gräfelﬁng Tel.: 089 / 89891 989 info@hno-graefelﬁng.de www.hno-graefelﬁng.de Maria Schuller Heilpraktikerin Hauptstraße 1 82229 Hechendorf Tel.: 08152 / 79 330 Fax: 08152 / 794 208 info@maria-schuller.de Carl Classen Heilpraktiker Kirchstraße 10, 76229 Karlsruhe Tel.: 0721 / 463 235 Fax: 0721 / 4644 109 cc@arscurandi.de www.arscurandi.de Dr. med. Saskia von Sanden M.A. Fachärztin für Allgemeinmedizin Schwarzwaldhochstraße 1 77815 Bühl Tel.: 07226 / 54 400 praxis@saskiavonsanden.com www.saskiavonsanden.com Aleksandar Stefanovic Heilpraktiker Vogtstr. 30 79336 Herbolzheim Tel: 07643 / 9339 094 Fax: 07643 / 9339 095 similimum@t-online.de www.similimum.de PLZ - 8 Johann Vielberth Heilpraktiker Praxis Eresing-Geltendorf Gewerbering 17, 88922 Eresing Praxis München, Im Tal 10 80331 München Tel.: 089 / 22 880 905 info@johann-vielberth.de www.johann-vielberth.de Dr. med. Nikolaus Hock Facharzt für Psychiatrie Pettenkoferstr.1 80336 München Tel.: 089 / 5525 990 Fax: 089 / 55 259 913 info@homptz.de www.homtpz.de Dr. med. Peter Döring Arzt für Allgemeinmedizin Stielerstr. 9 80336 München Tel.: 089 / 7469 102 Fax: 089 / 766 091 info@hpdpd.de www.hpdpd.de Thomas Schweser Heilpraktiker Am Angerbach 6 82362 Weilheim Tel.: 0881 / 92 787 979 info@thomasschweser.de www.thomasschweser.de Dr. med. Dorothee Bachhofer Praktische Ärztin Bahnhofstrasse 17 82449 Ufﬁng am Staffelsee Tel.: 08846 / 9311 Fax: 08846 / 9312 db@bachhofer.de www.bachhofer.de Beate Bolz Heilpraktikerin Hartmannsberg 6a 83093 Bad Endorf Tel.: 08053 / 527 318 info-naturheilpraxis-bolz@gmx.de www.bolz-praxis.de Josef Graspeuntner Heilpraktiker Tannenweg 20 83362 Surberg Tel.: 0861 / 9099 601 Fax: 0861 / 16 177 Claudia Koch Heilpraktikerin Wieninger Str. 7c 85221 Dachau Tel.: 8131 / 3183 007 Fax: 8131 / 3183 004 Tel.: 0173 - 34 66 275 info@naturheilpraxis-ckoch.com www.naturheilpraxis-ckoch.com Hanne Galetz Heilpraktikerin Jakoberstrasse 5 86152 Augsburg Tel.: 0151 / 25 237 933 hgaletz@yahoo.de www.praxisfuerlebensberatun- gundhomoeopathie.com HOMÖOPATHIE Sommer-Journal 105

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Peggy Schmah Heilpraktikerin/Tier-Heilpraktikerin Bergstraße 9 86447 Aindling-Gaulzhofen Tel.: 08237 / 789 090 Mobil: 0176 - 82 166 573 info@mensch-tier.de www.mensch-tier.de Barbara Schönhofer Heilpraktikerin Pater-Rupert-Mayer-Str. 36 86899 Landsberg am Lech Tel.: 08191 / 921 774 barbara.schoenhofer@t-online.de Christine von Wardenburg-Nicolai Heilpraktikerin Schwaighofstraße 12 86899 Landsberg am Lech Tel.: 081 / 91 943 303 Fax: 081 / 91 308 282 info@von-wardenburg-nicolai.de www.naturheilpraxis.von-warden- burg-nicolai.de Dr.rer.nat. Gabriele Mecklenbrauck Heilpraktikerin Stäudlenweg 47 89075 Ulm Tel.: 0731 / 9270 061 Fax: 0731 / 26400 811 praxis@mecklenbrauck-ulm.de www.mecklenbrauck-ulm.de PLZ - 9 Claudia Kurz Heilpraktikerin Löbleinstr. 44 90409 Nürnberg Tel.: 0911 / 353 502 Fax: 0911 / 9374 335 claudiakurz@gmx.net www.homoeopathie-bauer.de Jürgen Bauer Heilpraktiker Löbleinstr. 44 90409 Nürnberg Tel.: 0911 / 353 502 Fax. 0911 / 9374 335 praxis@homoeopathie-bauer.de Dr. Mayer-Brix Facharzt HNO Allee Am Röthelheimpark 6 91052 Erlangen Tel.: 09131 / 208 899 Fax: 09131 / 205 245 hnopraxis@mayer-brix.de www.dr-mayer-brix.de Angelika von Stackelberg Heilpraktikerin Hauptstraße 13, 2. OG ehemalige „Kinderstube“ 91054 Erlangen Tel.: 09131 / 972 797 Tel.: 09192 / 9944 996 a.v.stackelberg@t-online.de www.klassische-homoeopathie- erlangen.de Beatrix Szabó, Oliver Müller Heilpraktiker – Gemeinschaftspraxis Untere Bachgasse 15 93047 Regensburg Tel.: 0941 / 561 050 Fax: 0941 / 58 612 700 info@homoeopathie-regensburg.de www.homoeopathie-regensburg.de Dr. med. Daniela Heuschmann Kinderärztin Bahnhofstr. 24 93047 Regensburg Tel.: 0941 / 53 383 info@praxis-heuschmann.de www.praxis-heuschmann.de Markus Dankesreiter Heilpraktiker, Dipl. phys. Gumpelzhaimerstr. 7b 93049 Regensburg Tel.: 0941 / 930 80 350 kontakt@heilpraxis-dankesreiter.de www.heilpraxis-dankesreiter.de Uwe Heyeres Heilpraktiker Georg-Hofmann-Str. 6 95488 Eckersdorf Tel.: 0921 / 1506 902 www.uwe-heyeres.de Apotheken / Hersteller www.arcana.de www.gudjons.com www.brahms-apotheke.de www.q-potenzen.com www.odilien-apotheke.de Schulen / Seminare Wolfsburg www.cvb-akademie.de Mülheim an der Ruhr www.dynamis-schule.de Stuttgart www.homoeopathie- akademie-stuttgart.de Regensburg www.homoeopathieschule- regensburg.de München www.homoeocampus.de Karlsruhe www.arscurandi.de Berlin www.rocco-kirch.de 106 HOMÖOPATHIE Sommer-Journal

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